General

Die Büros des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes schließen aufgrund palästinensischer Demonstranten


von
PressTV, 24. August 2016. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik.

Palästinensische
Demonstranten halten am 12. August 2016 außerhalb der Büros des Internationalen
Komitees des Roten Kreuzes in Ostjerusalem, al-Quds, Plakate hoch, um gegen die
sogenannte Administrativhaft des palästinensischen Häftlings Bilal Kayed (im
Portrait) zu protestieren. (Foto von AFP)
Palästinensische Demonstranten
haben das Büro des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes im von Israel
besetzten Westjordanland gestürmt und ihm vorgeworfen, sich nicht für den
Häftling einzusetzen, der nun in israelischer Gefangenschaft seinen 70. Tag
Hungerstreik hinter sich hat.
Berichten der palästinensischen
Nachrichtenagentur Safa zufolge erzwangen die Demonstranten am Mittwoch die
provisorische Schließung des Hauptsitzes der Hilfsorganisation in Ramallah.
Am vorherigen Tag richtete der
palästinensische Häftling Bilal Kayed, für den die Demo am Mittwoch organisiert
wurde, einen Brief an seine palästinensischen Freunde, in dem es hieß, er würde
den Hungerstreik fortsetzen.
Der gesundheitliche Zustand von
Kayed hat sich drastisch verschlechtert. Seinem Anwalt zufolge ist der
35-Jährige nicht mehr in der Lage, sich selbst zu bewegen oder zu sprechen. Bilals
Mutter, Raheeba Kayed, wurde die Genehmigung verwehrt, ihren Sohn im
Krankenhaus zu besuchen. Die Anwälte teilten ihr mit, dass sich die
israelischen Behörden weigern, ihren Sohn ohne Handschellen im Bett des
Krankenhauses liegen zu lassen.
Kayed hätte im Juni nach einem
Urteil von 14,5 Jahren Haft wegen Tätigkeiten im Rahmen der Volksfront für die
Befreiung Palästinas entlassen werden sollen. Aber die israelischen Behörden
ordneten an, er sollte weiterhin in „Administrativhaft“ bleiben. Die
Administrativhaft ist eine israelische Praxis, um palästinensische Häftlinge in
einer rechtlichen Grauzone zu halten.
Mehr als 7.000 palästinensische
Häftlinge, wovon 350 Kinder, befinden sich derzeitig in 17 israelischen
Gefängnissen in Administrativhaft.
Gleichzeitig wird von Angriffen
israelischer Streitkräfte gegen palästinensische Häuser im Dorf von Beit Einun
östlich von al-Khalil (Hebron) im südlichen Westjordanland und vom Abriss von
zwei Wohnhäusern in Umm al-Khair Bezirk im Südosten der Stadt berichtet.
In der Zwischenzeit verletzten
israelische Streitkräfte auch zwei der aufständischen palästinensischen
Jugendlichen in der Stadt Hamza und in anderen Orten des Westjordanlandes mit Gummigeschossen.