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Muslime leiden unter dem Terror

von Islamiq, 19. Juli 2016. Laut Medienberichten waren 30 der mindestens 84 Todesopfer des Anschlags von Nizza Muslime. Davon seien etwa 20 aus Tunesien gewesen. Viele Muslime hielten außerdem in ihren Moscheegemeinden Trauerzeremonien ab.

Dreißig der mindestens 84 Todesopfer des Anschlags von Nizza Muslime. Davon seien etwa zwanzig aus Tunesien gewesen, berichtete die französische Zeitung „La Croix“ (Dienstag). Der Präsident der Union der Muslime in der Region Alpes-Maritimes und Imam von Nizza, Otmane Aissaoui, zeigte sich betroffen. Er kenne einige der Opfer persönlich, da sie regelmäßig in die Moschee gekommen seien.
Aissaoui kündigte an, dass die Imame der Region im September zusammen eine Aktion gegen Hass starten wollten, um das friedliche Zusammenleben zu verteidigen. „Wir müssen uns daran erinnern, dass die Menschen zusammen gestorben sind, unabhängig von ihrer Religion“, sagte Aissaoui. Am Donnerstag fand in einer Moschee im Nordosten von Nizza eine Gedenkveranstaltung für die Opfer statt. Muslime und Nichtmuslime kamen zusammen, um gemeinsam für die Opfer zu trauern. Auch andere Moscheegemeinden hielten Trauerzeremonien für die Todesopfer von Nizza ab.
Bei dem Terroranschlag in Nizza sind auch eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin getötet worden. Dies teilte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstag in Berlin mit.
Am späten Donnerstagabend war im südfranzösischen Nizza ein Lastwagen in eine Menschenmenge gerast, die sich zu einem Feuerwerk anlässlich des Nationalfeiertags auf der Strandpromenade versammelt hatte. Nach Regierungsangaben starben dabei 84 Menschen und 303 wurden verletzt.

Extremisten missbrauchen Religion

Nach dem mutmaßlichen extremistischen Terror-Anschlag von Nizza hat Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) vor einem Generalverdacht gegen Muslime gewarnt. Der CDU-Politiker sagte der „Bild“ (Samstag), dass „Extremisten die Religion missbrauchen, um Morde zu rechtfertigen“ und es falsch wäre „Muslime pauschal zu verdächtigen“. Darüberhinaus haben Religionsvertreter der Christen, Juden und Muslime den Terroranschlag in Nizza auf das Schärfste verurteilt. Sie zeigen sich gleichermaßen betroffen und erschüttert von der Brutalität des Angriffs.