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Das Land wo die illegalen Siedlungen blühen!



von Evelyn Hecht-Galinski, Sicht vom Hochblauen, 6. Juni 2016.
Einmalig in der Welt, blühen im illegal besetzten Palästina keine
Früchte, sondern es „blühen“ illegale Siedlungen, und von den jüdischen
Besatzern werden Felder und Olivenbäume der palästinensischen Bauern
zerstört. Das sind die Früchte der Zerstörung und der ethnischen
Säuberung, die die jüdischen Besatzer auf Kosten der Palästinenser
ernten. Es ist die Raubernte der Judaisierung, die zum verzweifelten
Widerstand führt.

Während jüdische Terroristen straffrei für ihre Taten ausgehen,
werden Palästinenser unschuldig in Haft genommen oder direkt getötet.
Die Ankündigung Netanjahus, es werde neue „aggressive Maßnahmen“ seitens
seines Regimes gegen die Bewohner im illegal besetzten Westjordanland
geben, sollte endlich dazu führen, diesen jüdischen Staatsterror zu
beenden.

Netanjahu kündigte nach der sonntäglichen Kabinettssitzung nicht nur
42 Genehmigungen für neue Siedlungen an, plus über 30 Millionen Euro für
die Erweiterung der bestehenden illegalen Siedlungen, sondern er will
als Antwort auf Messerattacken nun unter anderem eine Blockade um das
gesamte Gebiet von Hebron, das etwa 700.000 Palästinenser in
Kollektivbestrafung und Sippenhaft nehmen würde.

Bewohnern des Dorfes Bani Naim, aus dem mehrere der jungen
Widerständler stammen, sollen ihre Arbeitsgenehmigungen entzogen werden,
die „jüdischen Verteidigungssoldaten“ werden zusätzliche Brigaden in
das illegal besetzte Westjordanland verlegen, und die jüdischen
Siedlungen sollen noch mehr gestärkt werden. Alles ist erlaubt, meint
Netanjahu, da er sich in einem fortgesetzten Kampf gegen den Terrorismus
befindet. Wie die noch weiteren aggressiveren Maßnahmen aussehen
werden, wie sie in der Vergangenheit noch nicht verwendet wurden, können
wir uns schon ausmalen. Das Regime will mit Hilfe des Geheimdienstes
Schin Beth und wer weiß, was noch alles an perversen Ideen, die
Palästinenser derart knebeln, dass sie entweder für immer schweigen,
oder „freiwillig“ gehen. Dann hätte er endlich das Endziel der
Judaisierung Palästinas erreicht.

Es sind die illegalen jüdischen Siedlungen, es ist die
jahrzehntelange brutale Unterdrückung und Besatzung, es ist die
Hoffnungslosigkeit und Demütigung, die junge Menschen dazu bringt,
verzweifelte Aufschreie in Form von Attentaten zu begehen.

Natürlich ist es furchtbar, wenn ein 13jähriges Mädchen in ihrem Bett
erstochen wird. Aber ebenso furchtbar ist es, dass jüdische
Nationalisten, Zionisten, im Schutz ihrer räuberischen Regierung in
illegale jüdische Siedlungen auf geraubtes palästinensisches Land ziehen
und dieses Land langsam in Besitz nehmen! Was hat eine US-Familie in
der Siedlung Kirjat Arba, die an das illegal besetzte Hebron grenzt,
verloren? Warum zieht es vor allem jüdische US-Bürger in das illegal
besetzte Palästina? Warum bleiben sie nicht im Kernland Israel, wo sie
legal wohnen könnten, ohne gegen internationales Völkerrecht zu
verstoßen?

Ist es nicht geradezu verantwortungslos, bewusst mit Kindern in einem
besetzten Land zu siedeln, obwohl man wissen sollte, wie gefährlich das
sein kann, abgesehen von dem Verstoß gegen das Völkerrecht?

Es leuchtet doch jedem ein, dass fast 50 Jahre nach illegaler
jüdischer Besatzung und 68 Jahre nach Gründung des „Jüdischen Staates“
auf Kosten der vertriebenen palästinensischen Bevölkerung die Wut
wächst. Jede neue Siedlung ist ein Stich ins Herz jedes vertriebenen
Palästinensers. Der 17jährige Palästinenser, der das 13jährige
US-Siedlermädchen im Bett erstach, war ein Verzweifelter, der mit der
Ermordung eines nahen Verwandten durch „jüdische Verteidigungssoldaten“
nicht fertig wurde und nur noch dafür lebte, um zu sterben, nachdem er
diesen Mord gesühnt hatte. Was muss in diesem Jungen vorgegangen sein,
dass er nur noch für das Recht auf seinen Tod lebte und andere
palästinensische Widerstands-Attentäter als Märtyrer bewunderte? Für uns
mag das unverständlich sein, aber wenn man die ausweglose Situation im
illegal besetzten Palästina einmal gesehen hat und sich damit
beschäftigt, und sich in die Situation dieser verlorenen Jugend herein
versetzt, kann man es zumindest nachvollziehen, dass diese jungen,
verzweifelten Menschen nichts mehr hält auf Erden.

Über jedes Attentat, das gegen einen jüdischen Bürger begangen wird,
berichten die Medien sofort. Während die beinahe täglichen, auch
tödlichen, Vorfälle gegen Palästinenser keine Meldung wert ist! Wie muss
es für die Besetzten in Palästina sein, täglich zu sehen und zu spüren,
dass die heuchlerische „Werte“gemeinschaft sie im Stich gelassen hat,
und sie ihrem traurigen Schicksal überlässt und das rechtswidrige Tun
ihrer jüdischen Besatzer immer wieder toleriert. Zumal es der „Jüdische
Staat“ immer wieder versteht, seinen Besatzungs-Terror als Kampf um
„Sicherheit für seine Bürger“ darzustellen. Kein Wort wird mehr verloren
über die illegale Abrieglung des Konzentrationslagers Gaza. Aber wenn
wieder mal eine „Rakete“ aus Gaza kommt, die zwar nichts anrichtet im
„Jüdischen Staat“, ist das sofort eine Meldung wert

Schon lange wäre es die Pflicht der Staatengemeinschaft gewesen, das
sofortige Ende der rechtswidrigen Gaza-Abrieglung zu verlangen, anstatt
sich noch mit dem Netanjahu-Besatzer-Regime zu verbünden. Als beim
letzten Gaza Angriff über 2100 Palästinenser ermordet wurden, davon 540
Kinder und 371 unter 12 Jahren und noch jünger, da schwieg die Welt zu
diesem Völkermord! Und dass 2097 palästinensische Kinder seit dem Jahr
2000 von der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ ermordet wurden und etwa
13.000 verwundet, auch darüber schwieg die Welt, aber jeder getötete
Israeli ist große Schlagzeilen und Solidaritätsbekundungen wert. (1)

Es ist Menschen wie meinem leider viel zu früh verstorbenen Freund
Walter Herrmann zu verdanken, dass die Bilder der ermordeten Kinder von
Gaza gezeigt wurden. Dafür wurde er noch von einem Gericht verurteilt.

Es ist makaber, wenn das sogenannte Nahostquartett aus UNO, USA,
Russland und der EU einen Bericht vorlegt, indem Israels
„Siedlungsaktivitäten“ und Gewalt auf palästinensischer Seite in einem
Atemzug angeprangert werden. Schließlich ist die „palästinensische
Gewalt“ nichts anderes als der vom Völkerrecht legitimierte Widerstand
gegen illegale Besatzung. Wenn es dann weiter heißt, dass die
israelische Siedlungspolitik, die Zerstörung palästinensischer Häuser
und die Beschlagnahme von Ländereien „Hindernisse“ für den
israelisch-palästinensischen Friedensprozess mit dem Ziel zweier
friedlich koexistierender Staaten ist, dann kann man doch nur den Kopf
schütteln, über soviel denkfaulem Schwachsinn.

Wenn dann noch von der Autonomiebehörde verlangt wird, den
Anti-Terrorkampf zu verstärken, sowie die Hamas-Behörde im Gazastreifen
mehr unter ihre Kontrolle zu bringen und „alle Terrorakte entschieden zu
verurteilen“, ist das frisierte Maß voll. Warum wird nicht klipp und
klar von den jüdischen Besatzern der Rückzug auf die Grenzen von 1967
verlangt und ein Ende der illegalen Besatzung und Abrieglung? Frieden
kann so einfach sein, wenn man ihn will! Aber Israel will ja bekanntlich
alles – nur keinen Frieden!

Feiges Schweigen der EU auch zu den Zerstörungen von der
EU-finanzierter Projekte durch die jüdischen Besatzer – aber können uns
lebhaft vorstellen, wie sich das das Netanjahu-Regime lächelnd
zurücklehnen kann, denn er weiß ja, dass es sich beinahe alles erlauben
kann! Den Ruf nach Beendigung des Siedlungsbaus hat er sofort
zurückgewiesen, denn „Siedlungen sind nicht das Problem“, es gäbe nur
ein Problem, nämlich die Forderung an die Palästinenser, Israel als
„jüdischen Staat“ anzuerkennen. Er weiß ja zu gut, dass diese
unannehmbar ist, aber einer der wichtigsten Punkte auf dem Weg zur
ethnischen Säuberung und Judaisierung Palästinas. Überall soll die
Davidstern-Flagge als jüdisches Symbol wehen, ein schlimmes Symbol der
Unterdrückung und Besatzung. Geht es nach dem Willen des
Netanjahu-Regimes, dann wird diese Flagge demnächst auch im „ewig
ungeteilten “ Jerusalem und auf dem Haram al-Sharif (Tempelberg) wehen.

Diese jüdische Besatzungspolitik, und als deren Resultat der
Terrorismus, muss endlich die Staatengemeinschaft dazu bewegen, ihre
einseitige Empathie für die Besatzer aufzugeben, und der ständig den
Holocaust instrumentalisierenden Politik des „Jüdischen Staates“
entgegenzutreten und schließlich auch eine besondere Verantwortung
übernehmen für die Sicherheit und das Existenzrecht Palästinas.

Es gibt nur eine Garantie für Frieden und Sicherheit: Abkommen unter
ebenbürtigen Partnern, oder aber einen Staat auf gleicher Augenhöhe.
Allerdings scheint mir diese Vorstellung mit diesem jüdischen Regime und
einer Bevölkerung, die mehrheitlich hinter diesem steht, so gut wie
aussichtslos!

Palästina sollte endlich wieder zu einem Land werden, wo Früchte blühen, anstelle illegaler Siedlungen.

In diesem Sinne wünsche ich all meinen muslimischen Freunden ein
gesegnetes Fastenbrechen/Zuckerfest und ein Bayraminiz Mübbarek Olsum
Eid mubarak/Eid Said