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Newsletter Bremer Friedensforum


von Bremer Friedensforum, 07. Juni 2016.
Mali – Ein Land im permanenten Ausnahmezustand
Bremen. Als die französische Armee im Januar 2013 in Mali
intervenierte und die Besatzung islamischer Terrormilizen beendete, wurde das
westafrikanische Sahelland kurzfristig in die Schlagzeilen der Weltpresse
katapultiert. Seitdem ist es wieder stiller um Mali geworden, obwohl die Lage
weiterhin äußerst angespannt ist. In der Veranstaltung soll die malische
Mehrfachkrise seit 2012 rekonstruiert werden. Dabei wird es auch um die
Interessen Deutschlands gehen – nicht nur im Lichte der 2014 neu verabschiedeten
afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung, sondern auch im Rahmen der
gemeinsamen EU-Außenpolitik.
Die Veranstaltung “Mali – Ein Land im permanenten
Ausnahmezustand” mit dem Referenten Olaf Bernau (Afrique-Europe-Interact)
findet am Mittwoch, 15. Juni, um 19.30 Uhr im Überseemuseum Bremen statt.
Veranstalter:
Afrika-FreundInnen Bremen, Afrique-Europe-Interact,
Bremer Friedensforum, Afrika Netzwerk Bremen, BeN, biz
 Zum 75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion
 Bremen. Am 22. Juni 2016 jährt sich zum 75. Mal der
Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion. 75 Jahre nach diesem
Vernichtungskrieg leben wir wieder in einer Zeit zunehmender Konfrontation und
der neuen Hochrüstung. Der 75. Jahrestag des 22. Juni 1941 ist daher ein Tag aktueller
Herausforderungen. Nur mit dem Engagement der Friedensbewegung sowie aller
Bürgerinnen und Bürger, die an die friedliche Zukunft eines gemeinsamen
europäischen Hauses glauben, können wir dieses Ziel erreichen.
Anlässlich des 75. Jahrestages des Überfalls auf die
Sowjetunion lädt das LitQ am Sonntag, 19. Juni, um 17 Uhr in die Villa Ichon,
Goetheplatz 4, ein: ›O wehe mir! Sie haben dich verbrannt…‹ Lesung von
Erzählungen, Tagebuchaufzeichnungen und Lyrik zum Überfall Deutschlands auf die
Sowjetunion vor 75 Jahren mit Hartmut Drewes (Bremer Friedensforum) und
Compagnie – in Kooperation mit dem Bremer Literaturkontor.
Menschenkette um Ramstein
Ramstein/Kaiserslautern. Weitgehend unbemerkt von der
deutschen Öffentlichkeit wird von der US-Basis in Ramstein aus Krieg geführt –
mit von dort gesteuerten Drohnen. Eine Menschenkette will am 11. Juni dagegen
protestieren. Im Sommer 1983 hat sich der damalige Oberbürgermeister von
Saarbrücken und 39 Jahre junge SPD-Hoffnungsträger Oskar Lafontaine in eine
Menschenkette gegen die Stationierung von US-Atomraketen vom Typ „Pershing II“
im schwäbischen Mutlangen eingereiht – zusammen mit Heinrich Böll, Petra Kelly
und Walter Jens. In diesem Frühsommer, am 11. Juni, will sich der Fraktionschef
der Linken im Saar-Landtag erneut an einer Menschenkette gegen die US-und
Nato-Militärpolitik beteiligen. Wie das Berliner Aktionsbüro Ramstein Kampagne
jetzt meldete, wird Lafontaine der Hauptredner beim Protesttag in der nahen
Pfalz sein. Die Überschrift des Aufrufs zu den Kundgebungen und der
anschließenden Menschenkette zeigt den Grund der geplanten Massenveranstaltung
auf: „Keinen Drohnenkrieg – Stopp Ramstein“ heißt es da. Auch aus Bremen wird
eine Delegation an der Menschenkette in Ramstein teilnehmen. Ansprechpartner
der Delegation aus Bremen ist: Gerhard Baisch, Telefon (0421)415129.
Die Kampagne “Stopp Ramstein” fordert das
Verbot der Drohnen-Kriegsführung und die Schließung der US-Air Base.
Weitere Infos unter: http://www.ramstein-kampagne.eu
Kooperationsvertrag Hochschule/Bundeswehr annullieren
Bremen. Das Bremer Friedensforum bedauert es, dass die
Hochschule Bremen sich trotz Zivilklausel der zunehmenden Militarisierung der
Gesellschaft öffnet und vertraglich zusichert, mit der Bundeswehr für einen
dualen Frauenstudiengang Informatik zu kooperieren. Das Bremer Friedensforum
protestiert gegen diesen Kooperationsvertrag und fordert seine Annullierung.
Gleichzeitig fordert die Bürgerinitiative die Abgeordneten der Bremischen
Bürgerschaft auf, den Dringlichkeitsantrag der Bürgerschaftsfraktion der CDU
“Arbeit von Hochschulen und Bundeswehr stärken – Kooperationen
unterstützen” abzulehnen.
Bis neun der 40 Teilnehmerinnen des Studiengangs sollen
von der Bundeswehr angeworbene Frauen sein. “Die Hochschule wird damit in
hohem Maße Informatikerinnen für den Krieg ausbilden. Für uns ein klarer
Verstoß gegen die Zivilklausel der Hochschule und ein Widerspruch zum Geist des
Paragraphen 4, Absatz 1 des Bremischen Hochschulgesetzes”, erklärte
Hartmut Drewes, Sprecher des Friedensforums. Der Vertrag der Hochschule mit der
Bundeswehr sei außerdem im Zusammenhang mit der zurzeit personell wie materiell
betriebenen weiteren Aufrüstung der Bundeswehr zu sehen, so Drewes. Die
bundesdeutsche Armee solle speziell für einen Cyberkrieg fit gemacht werden.
Zugleich werde die Bevölkerung in allen Bereichen, vom Kindergarten bis zu den
Hochschulen, von den Industriebetrieben bis in die religiösen Gemeinschaften
hinein auf eine weitere Militarisierung eingestimmt.
Das Bremer Friedensforum erklärte sich inzwischen
solidarisch mit dem Schritt von Ralf E. Streibl, seine Lehrtätigkeit an der
Hochschule Bremen im Rahmen des Frauenstudienganges wegen der Kooperation
einzustellen.
Weitere Informationen:
Zivilklausel umsetzen – Keine
Studiengangskooperation zwischen

Bremischen Hochschulen und der Bundeswehr
Arbeit von Hochschulen und Bundeswehr stärken –
Kooperationen

unterstützen
Stele erinnert in Bremen an NS-Terror gegen Kommunisten/Heinrich
Hannover spricht bei Enthüllung deutliche Worte
Bremen. Über hundertfünfzig Bremer Bürgerinnen und Bürger
hatten sich in der Bremer Neustadt versammelt, um der Enthüllung einer Stele
beizuwohnen, die an die Beschlagnahmung der Zentrale der Kommunistischen Partei
Deutschlands (KPD) für den Bezirk Nord-West 1933 erinnert. Das Haus wurde der
SA übergeben. Diese nutzte das Gebäude u. a. für „Sonderbehandlungen“, das
bedeutete, dass hier Gegner des Faschismus verhört und gefoltert wurden,
insbesondere Kommunisten.
Bei der Feier sprachen Heinrich Hannover, der später als
Anwalt Kommunisten vor Gericht verteidigt hat, Jens Oppermann, Sprecher des
Beirats Neustadt/Bremen und John Gerardu vom Verein „Erinnern für die Zukunft“
e.V., der der die Aufstellung einer Stele initiiert und mit organisiert hatte.
Peter Lüchinger von der Bremer Shakespeare Company las ein Wort von Martin
Niemöller und Reinhart Lippelt vom Bremer Schnürschuh Theater Berichte von
Zeitzeugen des damaligen Terrors. Es moderierte die Veranstaltung Horst Otto,
der die Veranstaltung wesentlich mit vorbereitet hatte.
Die Rede von Heinrich Hannover steht zum Download:
In Deutschland wird wieder das “Eiserne
Kreuz” verliehen
Bremen. “Es steht für Freiheitsliebe, Gleichheit und
Tapferkeit. Es stiftet Identität. Ein Symbol, das nach außen hin zeigt: Ich
diene mit! Gemeint ist das Eiserne Kreuz als neues Abzeichen des Reservistenverbandes.
Vorgestellt wurde es beim Parlamentarischen Abend des Verbandes durch den
Stellvertreter des Präsidenten, Oberst d.R. Oswin Veith MdB.
Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen war zu Gast und ist erste
Trägerin des Abzeichens.”
Dazu auf der facebook-Seite des Bremer friedensforums der
Kommentar von Hannelore Beutel: “Seid nicht stolz auf Orden und Geklunker,
seid nicht stolz auf Narben und die Zeit. In die Gräben schickten euch die
Junker, Staatswahn und der Fabrikanten Neid. Ihr ward gut genug als Frass für
Raben, für das Grab, Kameraden, für den Graben. (Auszug aus “Der
Graben” / Tucholsky)
Mehr:
Verblödung von klein auf: Kriegspropaganda für
Kleinkinder
Bob: Hallo, Kinder, wollt Ihr heute etwas tolles sehen?
Kinder: Jah! Das wolln wir! Jah!
Bob: Ok, wir gehn zum Militärlager!
Beeilt euch, nicht so langsam!
Bob: Was seht ihr, Kinder?
Kinder (im Chor): Wir sehen einen Panzer!
Bob: Ja, stimmt. Im Militärlager steht er an erster
Stelle.
Bob: Hallo, Herr Panzer, was machen Sie?
Panzer: Ich schütze unser Land und auch unsere Grenzen!
Bob: Schaut, da ist der Armeelaster! Hallo, Armeelaster,
wie gehts?
Armeelaster: Hallo Bob! Ich muss den Soldaten Waren
liefern, also muss ich jetzt los!
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