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Rassismus und die richtigen Worte (Dr. Svenja Tidow) – Teil 1

von Milena Rampoldi, ProMosaik e.V. – Anbei zwei Aufsätze von Dr. Svenja Tidow zum Thema Rassismus und
Antiziganismus. Die Texte behandeln explizit das Thema, was mit falschen
Bildern (echten und inneren) an Unheil angerichtet werden kann. Wie
Humor weiterhelfen kann und wie es helfen kann, die eigenen
Wertvorstellungen zu hinterfragen, indem man Subjekt und Objekt
vertauscht.

Also kein Negerlein als Buschermann. Informationen über die Autorin finden Sie auf ihrer Webseite unter www.tidow.org


That until the color of a man’s skin is of no more
significance than the color of his eyes.
H.I.M.
Haile Selassie I address to the United Nations Oct 6, 1963

Vorangestellte
Zitate


 Sprecherin
(1963)
[1] „Zehn
kleine Negerlein? Ja.. wie war das noch? Da werden es irgendwie immer weniger
und zum Schluß sind sie alle wieder da.“



 

Sprecherin
(1966) „Das ist der einzige Roman von Agatha Christie, den ich gelesen habe. Toll
war das mit dem Traum und der Biene, als er mit der Spritze umgebracht wurde.“



 

Sprecherin
(1963) „Den Roman haben sie jetzt aber umbenannt, glaube ich.“



 

Sprecherin
(1981) „Es gibt in Spanien n Lied, n Schlaflied (!!!) mit dem gleichen Titel (diez
negritos-google mal), was das gleiche Schema hat (immer einer weniger) und
angeblich auf einem Roman von Agatha Christie beruht.“



 

Sprecher
(1997) „Ja, das Lied kenne ich irgendwie noch. Heißt das nicht „zehn kleine
Kinderlein? Oder so?“



 

Sprecher (1999)
„Ja, kenne ich. Ich wußte nur nicht, was Negerlein sind.“



 

Sprecher
(2005) „Kenn ich nich.“



 

Einführung

Das Zitat
von Kaiser Selassie ist 53 Jahre alt und noch immer ist die Hautfarbe der
Menschen für dieselben ein Quell der Auseinandersetzung. Eng verknüpft mit
Unterschieden der Hautfarbe ist deren Wahrnehmung Außenstehender, deren
Bezeichnung und vor allem auch der Bewertung. Diesen Phänomenen folgen
Handlungen, die wiederum eng mit dem Begriff „Rassismus“ verwoben sind.
In dieser
Hausarbeit soll es um die Tatsachen, Wahrnehmungen, Wertungen und schließlich
Handlungen gehen; und darum, wie interkulturelle Bildung zum Thema Rassismus in
verschiedenen Unterrichtsfächern stattfinden kann.
Dazu werden
Beispiele in Form von einer privaten Umfrage, Medienrecherche und
Literaturarbeit genannt,  wie sie sich
–aus subjektiver Sicht- in der BRD der siebziger Jahre bis heute entwickelt hat
und welche Rolle dabei speziell die Nutzung bestimmter Worte spielt.
Die Betrachtung
der genutzten Worte, der tabuisierten Worte und die Bewußtmachung von Aussagen
über Umkehrungen wird vorgeschlagen. Die Umkehrungen sind „The Work“ von Byron
Katie (2009) entlehnt. Eine weitere Betrachtung erfolgt über das Kommunikationsviereck
von Schulz von Thun und weitere Erkenntnisse der Linguistik und der
Hirnforschung.
Die Kernfrage
lautet mit Einig (2004)
„Ist Rassismus ein Phänomen verblendeter
Einzelner? Oder entspringt er der Mitte der Gesellschaft? Kann Erziehung hier
etwas ausrichten?“
Es geht in
dieser Arbeit explizit um die Grauzone des Alltagsrassismus und das
Miteinander-Leben in Deutschland und nicht um den Rassismus in seiner
deutlichen, gewaltsamen Ausprägung.

Begriffe

Um das Thema
einzugrenzen, werden zunächst verschiedene Definitionen des Begriffes „Rassismus“
betrachtet.

Rassismus

Nach Rommelspacher
(2009) handelt es sich bei Rassismus um
ein System von Diskursen und Praxen, die
historisch entwickelte und aktuelle Machtverhältnisse legitimieren und
reproduzieren. Im modernen westlichen Sinn basiert er auf der Theorie der
Unterschiedlichkeit menschlicher Rassen auf Grund biologischer Merkmale, so
dass soziale und kulturelle Differenzen naturalisiert und soziale Beziehungen
zwischen Menschen als unveränderliche und vererbbare verstanden werden. Die
Menschen werden dafür in jeweils homogenen Gruppen zusammengefasst und
vereinheitlicht (Homogenisierung), den anderen als grundsätzlich verschieden
und unvereinbar gegenübergestellt (Polarisierung) und damit zugleich in eine
Rangordnung gebracht (Hierarchisierung). Beim Rassismus handelt es sich also
nicht um individuelle Vorurteile, sondern um die Legitimation von
gesellschaftlichen Hierarchien, die auf der Diskriminierung der so
konstruierten Gruppen beruhen.
Mütherich erkennt nach Memmi (1992) vier Elemente speziesistischer Einstellung:
1. Nachdrückliche
Betonung von tatsächlichen oder fiktiven Unterschieden zwischen dem Rassisten
und seinem Opfer.
2. Wertung dieser
Unterschiede zum Nutzen des Rassisten und zum Schaden seines Opfers.
3. Verabsolutierung
dieser Unterschiede, indem diese verallgemeinert und für endgültig erklärt
werden.
4. Legitimierung
einer – tatsächlichen oder möglichen – Aggression oder eines – tatsächlichen
oder möglichen – Privilegs.
Der Rassismus ist also keine wissenschaftliche Theorie, sondern ein Komplex
aus Meinungen, die sich nicht aus objektiven Feststellungen ableiten und zur
Rechtfertigung von Handlungen dienen, die zum Nutzen des Anklägers und zum
Schaden seines Opfers ist, mit der eine Aggression gerechtfertigt werden soll.[2]
Es wird nach Foitzik (2007) „eine meist ethnisch definierte
gesellschaftliche Gruppe .. von einer anderen gesellschaftlichen Gruppe
konstruiert und von dieser hierarchisch höher stehenden Gruppe abgewertet, die
sich darüber hinaus in der Position befindet, diese Abwertung über verschiedene
Formen der Diskriminierung wirksam werden zu lassen.“

Soziologische Rassenkonstruktion

Miles (2000)
spricht von „Rassenkonstruktion, wenn soziale Beziehungen dadurch strukturiert
werden, dass biologische Merkmale die Bedeutung bekommen, unterschiedliche
soziale Gruppen zu konstituieren. […] Der Begriff verweist also auf einen
Vorgang der Kategorisierung und Repräsentation, in dem ein Anderer […]
somatisch definiert wird. Die definierte Gruppe wird (implizit oder explizit)
für eine von Natur aus existierende Gruppe gehalten, die sich biologisch
reproduziert. Die Konstruktion von „Rasse“ ist ein dialektischer Prozess der
Bedeutungskonstitution. Z.B. Ich bin schwarz, der Andere ist weiß. Dadurch
grenzt man nicht nur den Anderen ab, sondern auch sich selbst.“

Othering

Der Begriff des „Ver-Andern“ beschreibt Hoffmann in
ihremBlog wie folgt: „Die Anderen abwerten, das Eigene aufwerten. Othering
funktioniert mit Gegenüberstellungen, bei denen eine Seite sich über die Dinge
definiert, die die andere Seite nicht hat oder ist – was das Eigene ist, kann
das Andere nicht sein.“
[3]

Interkulturelle Kommunikation

Hinnenkamp
(2003)[4]
beschreibt interkulturelle Kommunikation als einen „Spiegel für alle
Kommunikationsbeteiligten. Erst in der Spiegelung durch das kulturell fremde
Verhalten meines Kommunikationspartners werde ich auf meine eigenen
Selbstverständlichkeiten zurück geworfen, muss ich mich selbst in Frage
stellen. Man könnte hier in Abwandlung eines wichtigen Satzes von Goethe sagen,
wer sich nicht mit fremden Kulturen auseinandersetzt, der kann auch seine
eigene Kultur nicht kennen.“

Ethnizität, Selbstzuschreibung und Fremdzuschreibung

Soziale
Situationen haben ebenso Einfluss bei der Entstehung und Veränderung von
Ethnizität und Rasse, wie auch die Beteiligung der Akteure selbst. Ethnische
und rassische Zugehörigkeiten sind nicht nur Etiketten, die den Menschen von
außen aufgezwungen werden, sondern auch selbstgewählte Identitäten, die
akzeptiert, verteidigt, immer wieder angepasst und neu definiert werden. Bei
Ethnizität ist auch Selbstwahrnehmung als ein ‚Wir‘ im Gegensatz zu ‚den
Anderen‘. Entsprechend basiert die ethnische bzw. rassische Zugehörigkeit nicht
nur auf sozialen Umständen und Randbedingungen, sondern auf aktiven Handlungen
von Individuen und Gruppen sowie deren Vorannahmen, Dispositionen und Absichten
(Cornell und Hartmann 2010)

Beobachtungen und Vermutungen in den Naturwissenschaften

Zur oben angedeuteten
Erweitung des Blickwinkels seien diesen soziologischen Betrachtungen noch
einige „fachfremde“ beigefügt. Das Betrachten und Beobachten wird in den
Naturwissenschaften definiert als das mit einer „aktiven Fragehaltung und
aktiven Denkprozessen verbundene, erkennende Sehen eines Objektes (betrachten)
oder Vorgangs (beobachten).“ Eine Schwierigkeit dabei ist, Beobachtung und die
Deutung klar zu trennen. Beobachtungen werden von Ungeübten leicht mit mit
Verhaltensweisen/Gefühlen in Verbindung gebracht (
Sommer und
Rieck 2012) und somit vermischt und auch bewertet.
„Unleugbar gibt eszum
Beispiel Unterschiede der Hautfarbe. Entscheidend ist aber, dass ihnen (im
Falle des Rassismus‘ eig. Anm.) eine soziale Bedeutung zugeschrieben wird.“ (Auernheimer
2015)

Wertungen in Geisteswissenschaften

Dem steht die Geisteswissenschaft gegenüber, die auf
Wertungen explizit Wert legt. Ernst et al. (2012) meinen: „Vielmehr müssen Sie
die von Ihnen genutzten Zitate bewerten, Ihnen eine Funktion in Ihrer
Argumentation verleihen, vielleicht auch über Zitate gegensätzliche Positionen
aufeinander prallen lassen oder einzelne Zitate problematisieren.“

Sprache und „false memory“

Sprache beeinflusst, wie Menschen Ereignisse
beschreiben – und wie gut sie sich daran erinnern, wer was getan hat. Von der
Sprache hängt ab, wie schnell Kinder herausfinden, ob sie Jungen oder Mädchen
sind. Kategorien und Unterscheidungen, die in speziellen Sprachen existieren,
wirken stark auf unser geistiges Leben ein. Was die Forscher »Denken« nennen,
ist offenbar in Wirklichkeit eine Ansammlung linguistischer und
nichtlinguistischer Prozesse. Demnach dürfte es beim Erwachsenen kaum
Denkvorgänge geben, bei denen die Sprache keine Rolle spielt. Bei
Zweisprachlern verschieben sich Vorurteile je nach der Sprache, in denen Tests
durchgeführt werden. Wenn arabisch-hebräisch bilinguale Teilnehmer auf
Hebräisch getestet werden, zeigen sie gegenüber Juden eine positivere
Grundhaltung als bei den gleichen Tests auf Arabisch (
Boroditsky 2012). Der Spiegel 1/2016 trägt als
Titel „Das trügerische Gedächtnis“und beschreibt neue Erkenntnisse über das
false-memory-Phänomen, in einem Bericht über eine Psychologin, die in einem
Experiment Versuchsteilnehmern falsche Erinnerungen einpflanzen konnte. 

Umkehrungen: Messen mit demselben Maß

„Rassismus zeigt sich .. auch, wenn mit bester Absicht, Menschen
aufgrund ihnen zugeschriebener Merkmale bevorzugt werden oder allein aufgrund
der ihnen unterstellten Herkunft als besonders interessant gelten.“ (Kornau et
al. 2012).
Die Wahrheit über den Rassismus in der Haltung eines Menschen und
über die Wahrnehmung rassistischer Handlungen ist also schwer herauszufinden.
Nach Broden (2007) häufen sich „mediale Berichte, in denen ähnliche
Vorkommnisse recht unterschiedlich bewertet wurden, je nach kulturellen,
ethnischen und/oder nationalen Hintergründen der Protagonistinnen und
Protagonisten. Es wurde offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen und deutlich:
Was die Einen sich leisten, dürfen Andere noch längst nicht tun oder für sich
beanspruchen.“ Diese Betrachtung eines Prozesses von zwei Seiten soll nun
thematisiert werden.

Was
geschieht mit einem Text, wenn man variiert?

Man kann Umkehrungen
erarbeiten, indem eine Aussage ins Gegenteil, „auf die andere Person und auf
Sie selbst umgekehrt“ wird. Katie (2009) schlägt vor:  „Suchen Sie nach mindestens drei echten
Bespielen in Ihrem Leben, bei denen die Umkehrung zutrifft.“
Die Umkehrungen
erfolgen wie folgt nach verschiedenen Mustern. „The Work“ beruht im
Wesentlichen auf einem System von Umkehrungen eines möglichst vorwurfsvoll
formulierten Satzes. Dieser wird dann in zahlreichen Varianten umgestellt, um
den Sinn vollständiger erfassen zu können. Formuliert man zum Beispiel den
Vorwurf: „Mein Lehrer mag mich nicht, weil ich schwarz bin.“, so kann man den
Satz umstellen zu: „Ich mag mich nicht, weil ich schwarz bin.“ „Mein Lehrer mag
mich, weil ich schwarz bin.“ und ähnliche. Anschließend werden die Gedanken mit
vier Fragen hinterfragt: (Ist das wahr? Kannst du mit absoluter Sicherheit
wissen, dass das wahr ist? Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen
Gedanken glaubst?Wer wärst du ohne den Gedanken?). Damit wird die Annahme, der
andere würde sich rassistisch über einen äußern (was man kaum ändern kann und
dem man ohnmächtig gegenübersteht) zu einem eigenen Gedanken (den man leichter
verändern kann und somit Macht wiedererlangt). In Anlehnung an diesen
Gedankengang sollen nun Beispiele betrachtet und „umgekehrt“ werden.

Worte, Geschichte
und „Rassismus wider Willen“

Wie wird
nun also das Bild des Fremden geformt? Wenn im Folgenden weitere Sprecherinnen
und Sprecher zitiert werden, die sich für diese Hausarbeit zum Thema geäußert
haben, ist in Klammern jeweils das Geburtsjahr angegeben. Einige Zitate zu der
Frage nach einem Kinderlied wurden bereits in der Einführung vorgelegt. Sie
zeigen das In-Vergessenheit-Geraten des Liedes durch Nichtgebrauch in Schulen
von 1970 bis 2015.

Worte und Konstruktion

Dies führt
zum Kernthema der Arbeit, inwieweit das Tabuisieren von Begriffen dazu
beiträgt, dass diese weiterhin im Wortschatz der Sprachgemeinschaft erhalten
bleiben. Foitzik (2007) formuliert: „Die Grundfrage lautet: Tragen wir mit
interkulturellen Trainings zu dem Problem bei, das wir eigentlich lösen wollen?
Fördern wir nicht geradezu die Konstruktion einer Gruppe?“ Als Beispiel dient
hier der Begriff „Schwarzer“, der den vorher üblichen „Neger“ ersetzt hat. Die
Folgen waren nicht unbedingt alle erwünscht. Der neue Begriff „Schwarzer“ war
dies ein Signal, die Assoziation „Schwarz = Dunkelheit, Gefahr“ mit „Schwarzem
Menschen“ = Rassismus zu manifestieren.

Konstruktion von
Schwarzem Mann, schwarzen Peter, schwarzen Piet

Wie diese Konstruktion mit dem Wort „schwarz“ als Scharnier
erfolgt, zeigen drei Beispiele.

Der schwarze Peter

Sprecherin (1966) Deutschland:
„Ich habe als Kind „schwarzer Mann” gespielt, und „schwarzer Peter“ und „Ist
die schwarze Köchin da”. Das waren für mich alles Leute in schwarzen
Klamotten. Böse vielleicht, schwarz gekleidet wie die Kriegswitwen, die es
damals so oft zu sehen gab; traumatisiert durch Kriegserlebnisse. Aber sicher
nicht von einer bestimmten Hautfarbe. Und von wem habe ich die Idee, es könnten
Dunkelhäutige gemeint sein? Von den Antirassisten. It das nicht seltsam?“ Eine
Bilderrecherche zeigt in der Tat, dass der schwarze Peter auf den Kartenspielen
ein Schornsteinfeger oder Kater war.

Abbildung
1: Bildersuche
„schwarzer Peter“ am 15.12.15. Die Treffer zeigen den Schwarzen Peter als
Schornsteinfeger oder Kater.



Der schwarze Piet

Sprecherin (1964)  Niederlande: „Also:
Letztes Jahr (i.e. 2014) fing es an: es gab Menschen, die fanden Zwarte Piet
rassistisch. Er ist schwarz, dumm, und der Helfer (Sklave) von Sinterklaas.
Früher strafte er böse Kinder. Die Figur soll an die Sklaverei erinnern und sie
rechtfertigen. Ok. Und plötzlich sagen Schwarze, dass sie sich immer
diskriminiert fühlten in der Sinterklaas-Zeit, vor allem als Kind in der
Schule. Selber kenne ich einen schwarzen Jungen, der hat sich immer gefreut,
weil er sich nicht zu schminken brauchte. Wissenschaftler werfen ein, dass die
Tradition des Zwarte Piet älter ist als die Sklaverei. Viele Leute versuchen,
einen Ausweg zu finden, um Leuten, die sich verletzt fühlen, entgegenzukommen:
Regenbogenpieten, Russpiet… aber eigentlich kann man Zwarte Piet nicht
einfach so ersetzen. Und wie soll man kleinen Kindern erklären, dass Zwarte
Piet plötzlich nicht mehr schwarz ist? Bei uns in der Schule: in unserm Dorf
war keine Schminke zu kriegen für nicht-schwarze Zwarte Pieten. Was nun? Eben
doch Zwarte Pieten. Schwer zu sagen, wie das Ganze enden wird. Ich würde sagen:
Viel Lärm um nichts. Aber ich bin ja nicht schwarz…“

Der schwarze Mann

Ein weiteres aktuell gängiges Narrativ besagt, dass der „Schwarze Mann“ von
dunkler Hautfarbe ist und aus rassistischem Denken heraus auch früher schon
gewesen sei. Man findet neben der historischen Erklärung der Deutung des
Schwarzen Mannes als Kinderschreck heute im Internet dunkelhäutige Männer
abgebildet. Das neue Wort „schwarz“ für bestimmte Menschen bildet die Gelenkstelle
zum Übergang zu „schwarz“ im Sinne von „unheimlich“. Und damit wird genau das
tradiert, was ausgelöscht werden soll: Die Verbindung von dunkler Hautfarbe und
dem begriff „Gruselig“ und „Gefahr“.

Abbildung
2: Verbindung des „Schwarzen
Mannes“ mit einem Herrn einer bestimmten Hautfarbe. Screenshot am 14.12.15[5]





Eine Recherche zeigt indes, dass der schwarze Mann 1957 eine andere
Bedeutung hatte: Der Schornsteinfeger, gut gelaunt. Davor wurde der Schwarze
Mann als Schreckfigur mit dem Dunklen und den Schatten gleichgesetzt.
Sprecherin (1940): „Mit dem Schwarzen Mann hat man uns Angst gemacht. Aber Neger
waren damit nicht gemeint.“

Abbildung 3: Werbung mit „Schwarzem Mann“ im
Reader’s Digest vom Juli 1956



Das urbane
Zusammenleben und mediale Inszenierungen

Konstruktion alltäglicher Diskriminierung

Die Folgen dieser Vermischung fatal, denn sie verunsichern Menschen. Als
Beispiel sei ein Mädchen genannt, dem in jungen Jahren von Erwachsenen in die
Haare gegriffen wurde, weil diese mal fühlen wollten, wie sich das anfühlt. Es
wurde in fremder Sprache angesprochen, weil es fremd aussah. Man machte Scherze
darüber, ob es in der Klinik vielleicht vertauscht worden sei. Um
einzuschätzen, ob das Kind Opfer von Rassismus gewesen ist, müsste man die
Hautfarbe des Mädchens wissen. War es schwarz und hat man ihm erzählt, diese
Erlebnisse seien rassistischer Natur, kann dieses Mädchen unter Umständen
Sorgen entwickeln, die durch heutige Medien noch untermauert werden.  Die Unterzeile einer deutschenZeitung lautet „Sie
fallen wegen ihres Namens durch, haben nur weiße Lehrer, sind „positive
Beispiele“. Eine Aktion verweist auf den Rassismus an deutschen Unis.“[6]  Auf der Webseite finden sich folgende
Diskriminierungsmeldung und die Erwiderung.

Abbildung 4: Twittereintrag zum Thema
Rassismus auf dem Campus



Abbildung
5. Erwiderung auf
den Twittereintrag



Das erwähnte Mädchen hat eine weiße
Hautfarbe und daher keine Sensibilität dafür entwickelt, dass das
In-die-Haare-fassen rassistisch gemeint sein könnte. Wäre es schwarz gewesen
und hätte von Bezugspersonen gehört, dass das Ansprechen in einer fremden
Sprache diskriminierend (und nicht freundlich, aus Unsicherheit oder Interesse
kommend) gemeint sei, wird es die in folgender Abbildung genannten Punkte anders
einschätzen.

Abbildung
6: Kompetenzen
interkultureller Bildung





  
Stellvertretereskalationen: Krach um Worte in den Medien

Sprecher (1963)
Deutschland: „Uns wurde damals ausdrücklich in der Schule beigebracht, dass
Neger das nette und freundliche Wort ist, wir es aber auf keinen Fall mit
Nigger  verwechseln sollten, das ein
böses Schimpfwort in den USA sei.“ Wie folgender Beleg zeigt, wurde das Wort
1956 als Synonym für „Afrikaner“ genutzt,

Abbildung
7: Rätsel in der Juliausgabe von Reader’s Digest 1956




Die Fokussierung
der Gesellschaft auf das Wort „Neger“ und der Diskurs um die Nutzungshoheit
führt ebenfalls in unerwünschte Richtungen. Das Wort erhält durch Umdeutung seines
Bedeutungsinhalts die Macht, Menschen auseinanderzubringen, die eigentlich
einer Meinung sind und miteinander arbeiten wollen. Eine Podiumsdiskussion eskaliert
nach Verlesung eines  Adorno-Zitates
.[7]Als schließlich
Yücel ein Adorno-Zitat
anführt, dass
einige Male „Neger“ enthält, kommt es zum … Eklat.“ Menschen verlassen den
Saal. „Eine junge Frau beschreibt in der anschließenden Diskussion im sich
leerenden Saal ihre Enttäuschung über den Ausgang der Diskussion: Dass auf dem
Podium keine Rassisten saßen sei doch allen Anwesenden klar gewesen.“

Verbotene
Worte, erlaubte Worte und Inhalte

Auf der anderen Seite kann man erlaubte Wörter auch in
einen unerwünschten Zusammenhang stellen. „Jude“ ist ein erlabutes Wort und
darf gesagt werden. Herr Giemsch war daher nomenklatorisch mit seiner Anfrage
auf der sicheren Seite. Er hatte
eine
Anfrage an den Dortmunder Stadtrat
gestellt, in der er wissen wollte, wo wie viele Juden
in Dortmund wohnen. Das sei „relevant“ für die politische Arbeit seiner Partei.
[8] Auch hier steht die Frage im Raum, ob und wie
Rassismus abseits der Worte erkannt wird.

Stellvertretereskalationen: Shitstorm

In der Sendung „Hart
aber fair“ nennt der bayerische Innenminister Herrmann Roberto Blanco einen „wunderbaren
Neger“. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen Versprecher des Typs der
Postposition, wobei ein vorher genannter Begriff unbeabsichtigt wiederholt wird
(Leuninger 1996)
[9]. Dennoch sind eine Menge aufgeregter Kommentare im
Netz zu finden (z.B.
http://www.taz.de/!5228396/).
Diese beziehen sich vor allem auf den fehlerhaft benutzten Begriff, beschimpfen
den Sprecher als Rassisten und in nur wenigen Fällen auf die Reaktion des
eigentlich Gemeinten, der wie folgt zitiert wird: “Erst einmal möchte ich mich
für das Wort ‘wunderbar’ bedanken. Er ist ein schlauer Mann und hätte das Wort
‘Neger’ besser durch ‘Farbiger’ ersetzt. Dann hätte er jetzt nicht den ganzen
Ärger.“
[10] Herrn Blanco wiederum nahm kaum jemand ab, dass er
meinte, was er sagte. Vielmehr wurde diese Reaktion wiederum kritisiert, weil
„hier .. aber weniger das Wort das Problem (ist), als der Fakt, dass jemand wie
Blanco plötzlich zum Experten und stellvertretenden Sprecher für alle
Afrodeutschen wird.“ (Grosse 2015).

Onkel Tom und das
Stockholm-Syndrom

Grosse (2015)
schreibt nicht, dass Herr Blanco ein Onkel Tom sei. Sie geht einen Schritt
weiter, indem sie im Text erwähnt „Leute mit Stockholm-Syndrom
[11] gibt es überall.“ Warum ist diese Erwähnung fatal? Das
Gehirn stellt von alleine den gewünschten Sinnzusammenhang her, dass Herr
Blanco wie ein Onkel Tom irgendwie mit Tätern kooperiert, die ihm Böses wollen.
Dieses Phänomen ist bekannt als „Rosa Elefant“, an den man in dem Moment denken
muß, in dem man gebeten wird, genau dies nicht zu tun. Beelmann (ed. 2009),
Navon (1994). Denken Sie nicht
an einen Dunkelhäutigen, wenn sie das Wort „Schwarzer Mann“ hören. Und denken
Sie um Gottes Willen nicht an einen Neger. Genausowenig, wie nach dem Lesen des
Absatzes eine Verbindung mit dem abwertenden Begriff Onkel Tom hergestellt werden
sollte.

Die
Euphemismustretmühle

Der Kampf um die Worte und ihre genauen Bezeichnungen
und das Bemühen um größtmögliche Korrektheit führt also dazu, dass sich
Gleichgesinnte streiten, wenn ein bestimmtes tabuisiertes Wort genutzt wird. Es
führt dazu, dass aufmerksame Mitmenschen nicht mehr recht wissen, welches Wort
aktuell das zu Nutzende sei. Wenn sich die erlaubten und verbotenen Worte
linguistisch nahezu als Synonyme oder etymologisch ähnlicher Begriffe (schwarz,
black, negro, negrid, Neger, Nigger, farbig, colored, POC etc.) bezeichnet
werden können, muss etwas Anderes dahinerstecken. Erst wenn Wörter sich nicht
mehr ändern, ist das dahinterliegende Problem gelöst (Pinker 1994).

Zensur oder Rassismus?

Wir stehen also vor
der Frage, ob in solchen Fällen mehr für die Zensur von Worten oder mehr für das
Untersuchen des dahinter vermuteten Rassismus spricht. Das macht es leicht, die
Debatte emotional und schlecht zu führen. „Argumentiert jemand gegen das Wort
„Neger“, beschimpft man ihn sofort als stalinistischen Zensor. Wer sich gegen
die Zensur großer, geliebter, weltweit anerkannter Autoren ausspricht, kann
sofort als Rassist geschmäht werden. Festzustellen ist, dass die Debatte selbst
einen hohen Wert hat. Denn die Gefahr der Zensur ist groß und real. Wir alle
erinnern uns an weichgespülte Versionen Grimm’scher Märchen, deren
Harmlosigkeit mehr Grausen verursachte als der Text an sich.“ (Hein 2013)[12]

Die Kommunikationsebenen

So kommt es, dass
auch innerhalb derer, die eigentlich einer Meinung sind, Beleidungungen und
Pathologisierungen ausgetauscht werden. Wie kann man nun all diese Beispiele
einordnen, wie kann man sie in die interkulturelle Bildung einfließen lassen?
Unabhängig vom Fach soll heute sprachsensibel unterrichtet werden. Daher sollen
die angegebenen Fälle unter dem Aspekt der Kommunikation und der Linguistik
untersucht werden.  
Was kann man tun, um die Not zu lindern und Rassismus aus
Schulen herauszuhalten?

Worte, ihre Nutzung und Interpretation

Auernheimer (2014) hat sich mit dem Problem
der Interkulturellen Kommunikation befasst und greift zurück auf das von Schulz
von Thun (1981) im Anschluss an Watzlawicks Zwei-Ebenen-Modell entwickelte
Analyseschema, das sogenannte “Nachrichtenquadrat”.  Unterschieden werden die „Inhaltsebene” („Sachseite”)
, die „Beziehungsseite”, die „Selbstkundgabeseite” und die „Appellseite”.
Mit jeder Äußerung und dem nonverbalen Verhalten geben wir absichtlich oder
nicht – etwas kund (Selbstkundegabe)

Das Kommunikationsquadrat

Abbildung
8: Das Kommunikationsmodell nach
Schulz von Thun[13]

 

Daraus ergeben
sich zwölf Thesen über interkulturelle Kommunikation (nach Auernheimer):

1. Die Erwartungen der Kommunikationsteilnehmer/innen
bestimmen ihre Wahrnehmung des anderen, ihre Beziehungsbotschaften und ihre
Handlungszüge in der Kommunikation.
2. Kommunikationsstörungen entstehen durch divergente
Erwartungen der Kommunikations-teilnehmer/innen.
3. Die meisten Störungen der interkulturellen Kommunikation
entstehen auf der Beziehungsebene.
4. Die Erwartungen der Kommunikationsteilnehmer/innen werden
beeinflusst von Macht-asymmetrien und Kollektiverfahrungen, von ihren
Fremdbildern und kulturellen „Scripts“.
5. Der überwiegende Teil interkultureller Beziehungen ist
durch Machtasymmetrien gekennzeichnet.
6. Der jeweils dominante Kommunikationsteilnehmer kann die
Beziehung „definieren“, der unterlegene Teil kann sich dieser Definition kaum
entziehen.
7. Dominanz impliziert die Tendenz zu einseitigen
Anpassungsforderungen und zur Ethnisierung.
8. Unterlegenheit begünstigt zusammen mit negativen
Kollektiverfahrungen problematische Reaktionsweisen, die wiederum zur
Ethnisierung (oder Psychologisierung) seitens der Dominanten verleiten.
9. Fremdbilder, diskursive Konstrukte oft älteren historischen
Ursprungs, bestimmen unsere Vorstellungen von anderen Gruppen oder
Gesellschaften.
10. Fremdbilder haben zum Teil projektiven Charakter.
11. Die mit der Antizipation fremder Fremdbilder gegebenen
Erwartungserwartungen können zu paradoxen Konstellationen führen.
12. Auch die mangelnde Kenntnis kulturspezifischer Scripts
und Rollen bedingt falsche Erwartungen und kann somit zu falschen
Verhaltensinterpretationen und Beziehungsstörungen führen.[14]

Politische
Korrektheit

Kommunikationsstörungen

„Kommunikationsstörungen entstehen durch
divergente Erwartungen, die zu Erwartungsenttäuschungen führen.“ Auernheimers zweite
These ist: „Die entscheidende Störungsquelle liegt, wenn man sich die Beispiele
in der einschlägigen Literatur ansieht, nicht auf der “Inhaltsebene”,
sondern auf der “Beziehungsebene”. Probleme der Sachklärung entstehen
in der Regel nur dann, wenn das sprachliche Repertoire eines
Kommunikationspartners oder beider dafür unzureichend ist.“ (Auernheimer 2014)

Kontext der
mobilitäts- und migrationsgeprägten Stadtgesellschaft

Die
Debatte um die vermeintliche „Farbigkeit“ der Mitbürger läßt sich auch an der
Rezeption eines Cartoons betrachten. Im Kiel der Neunziger brachte Feldmann
(1997) mit seinen Wernerbüchern den links stehenden Cartoon mit Wortspielen und
Hautfarbenbezeichungen heraus. Bei der Bildersuche 2015 fand sich der Comic
zwar wieder, aber in den meisten Fällen gekürzt und damit in seiner Bedeutung
signifikant verändert.

Abbildung 9: Du schwarz, ich weiß (1997),
Original 

 

Abbildung
10: „Du schwarz, ich weiß“
Gekürzter Cartoon bei der Bildersuche (18.12.15)


Ist Feldmann
Rassismus vorzuwerfen? Die Idee des Wortspieles wurde im Zuge einer
Aktionswoche zum Thema „Fußball ohne Rassismus“ wiederholt.

Abbildung 11: Ich bin Schwarz. Ich weiß.
(2002)
http://www.sport-und-jugendhilfe.de/beitraege/FARE_Pinter_02.pdf

Sind Schwarz oder N’Kufo
nun Rassisten? N’Kufo wird in einem Interview zitiert: „Wir leben nicht in
einer perfekten Welt, es gibt immer Hindernisse und Schranken. Aber was mich
persönlich angeht, hat meine Hautfarbe mich nicht daran gehindert, meine Ziele
zu erreichen.“[15]

Auswege

Interkulturelle
Bildung: Handlungs- und Reflexionsfelder

Durch das
Konstruieren der oben genannten Zusammenhänge zwischen Wortgebrauch und
dahinter vermuteter Gedankenwelt wurden Menschen, denen Rassismus im eigentlichen
anwertend gemeinten Sinn bisher nicht vorgeworfen wurde, allein durch ihren
Wortgebrauch zu „Rassisten“. Wie ergeht es denen, die mit Negerkußbrötchen die
Erinnerung an Schulpausen und die erste Liebe verbinden, wenn sie heute des
Rassismus bezichtigt werden?

Das Wort „nicht“ in der Wahrnehmung

„Schule gegen
Rassismus“ kommt mit einem schwarzweißen Logo daher und erninnert so doppelt an
das, was man eigentlich „nicht“ möchte. Rassismus und Einteilung in Schwarz und
Weiß. Nachgewiesenerweise versteht unser Gehirn Sätze, die ein Nein enthalten,
langsamer oder schlechter  (
Nieuwland and Kuperberg 2008). Man erkennt,
dass Slogans wie „Sag Nein zu Rassismus“ nicht nur den Begriff der Rasse ins
Bewußtsein heben, sondern durch die Verneinung auch für das Gehirn schwerer zu
interpretieren sind. Wird dazu noch ein Bild eines Menschen mit dunkler
Hautfarbe zugefügt, hat man auch die rechte Gehirnhälfte angesprochen. Die Absicht
ist gut, aber der Erfolg bleibt unter Umständen aus.

Umkehrungen und
Humor

Umkehrungen dagegen lassen sich gut mit Humor verbinden,
wie die Aktion „Rechts gegen Rechts“ mit ihren Spendenmäschen zeigt
http://rechts-gegen-rechts.de/. Es bleibt zu
hoffen, dass ähnlich kraftvolle Aktionen wie „Hass hilft“ sich des
Humorpotentials der Bewegung „Hooligans gegen Salafisten“ annehmen. HogeSa
http://www.taz.de/!5075360/

Institutioneller
Kontext (Schule)

Im Unterricht
sollte vermittelt werden, dass die menschliche Natur differenziert ist und
pauschale Abwertungen die wenigsten Menschen zu konstruktivem Nachdenken
bewegen. Geschichte und Hass kann man nicht durch das Verändern der Worte
beenden. Auf der anderen Seite erzeugen Worte keinen Rassismus. Wieviele
gewaltbereite ehemalige Pippi Langsstrumpf- Leser sind unter denen, die sich
offen zum Rassismus bekennen? Kann angenommen werden, dass weitere/andere
Ereignisse in der Kindheit zu Ablehnungsaffekten geführt haben? Dies ist
weniger wahrscheinlich als das Auftreten von Störungen in der Kommunikation,
die dann wiederum Konflikte gebiert. Wie kann man die
oben genannten Gedankengänge in den schulischen Kontext einbinden? Es folgen
einige Vorschläge.

Grundschule

Zahlreiche
Ansätze zur IB in der GS nennt Kuhlemann (2007). Von Checklisten über
Sprachförderung bis hin zu Konfliktfeldern bietet das Buch zahlreiche Ansätze.

Philosophieunterricht

Die Alten
Ägypter glaubten, dass die Seele des Verstorbenen beim Namen genannt werden
mußte, um nicht in Vergessenheit zu geraten und das Jenseits ungehindert
durchwandern zu können. Diese Wahrheit über die menschliche Wahrnehmung führt
im Falle der antirassistischen Arbeit in ein Dilemma. „Antirassismus ist
begrifflich auf den Rassismus angewiesen. Das drückt sich im Verhältnis Opfer –
HelferIn aus, das wiederum auf einer gegenseitigen Abhängigkeit basiert: Opfer
sind von Hilfe abhängig, so wie HelferInnen auf die Opfer und die
gesellschaftliche Struktur angewiesen sind.
«
(Einig 2004).

Mathematikunterricht

Die Normal- oder Gauß-Verteilung ist ein wichtiger Typ stetiger Wahrscheinlichkeitsverteilungen. In der multivariaten Statistik werden mehrere
Zufallsvariablen zugleich untersucht. Ein weiterer Ansatz: Die Gruppe der ›Fremden‹ ist keineswegs homogen (Einig 2004), was
zu Überlegungen zur „Homogenität“ überleiten kann.

Biologieunterricht: Der biologische Begriff der Rasse

Der Artbegriff
(Species) ist die wichtigste und klarste taxomomische Kategorie: Alle
Mitglieder einer Art sind untereinander fertil. Die Art ist die Einheit der
Evolution. Eine Rasse (zool.) (bzw. Sorte (bot.).) ist ein der Art
untergeordnetes Taxon. (Heute Subspezies (Unterart)). Rassen sind Populationen
(Fortpflanzungseinheiten) einer Art, die sich in ihrem Allelpool phänotypisch
dergestalt unterscheiden, dass eine taxonomische Abtrennung erfolgen kann. Trotz
augenscheinlich großer phänologischer Unterschiede in der Menschenpopulation
kann von Subspezies nicht gesprochen werden, da die genetische Verschiedenheit
nicht zur Trennung der Fortpflanzungsmöglichkeiten führt.

Weltkunde: Stellungnahme der UNESCO zur Rassenfrage

Mit diesem Dokument
wird nachdrücklich erklärt, daß es keinen wissenschaftlich zuverlässigen Weg
gibt, die menschliche Vielfalt mit den starren Begriffen „rassischer“
Kategorien oder dem traditionellen „Rassen“-Konzept zu charakterisieren. Es
gibt keinen wissenschaftlichen Grund, den Begriff „Rasse“ weiterhin zu
verwenden.[16]

Physik- und Chemieunterricht

Den Substanzen ist
die Hautfarbe egal. Kräfte wirken unabhängig von soziologischen Einteilungen.

Geographieunterricht

Ansätze des
interkulturellen Lernens im geographischen Unterricht setzen sich mit sozialen
Konstruktionsprinzipien von Fremdheit auseinander und dekonstruieren oder
reproduzieren sie. Diese gerade auch für eine interkulturelle Geographie
relevanten Aspekte sind die Betonung kultureller Differenz und Identität, die
Tendenz zur Kulturalisierung sowie die Individualisierung. Pädagogisches Ziel
ist an dieser Stelle die Einsicht, dass die eigene kulturelle Identität nur
eine unter vielen ist.

Deutschunterricht: Euphemismustretmühle

Sprecherin
(1966) Deutschland: „Ein Jahr lang haben sie in Tübingen Leserbriefe um das
Thema Mohrenkopf oder Negerkuß geschrieben. Jetzt weiß jedes Kind, das vorher
nichts wußte, was ein Negerkuß ist.“[17] Das
Thema Euphemismen kann im Deutschunterricht an verschiedenen Stellen
eingebunden werden.

Allgemein: Gewaltprävention

Oft sind es
die Umstände oder Verhältnisse, die das unliebsames (rassistisches) Verhalten
hervorbringen oder stabilisieren.
à Man kann dem mit systemischen Denken statt vorschneller kausaler
Bezüge begegnen, mit gemeinsamen Handeln statt isolierter Verhaltenssteuerung.
SuS können von anderen lernen statt alles neu (er)finden zu müssen. Kollektives
Lernen, indem Verantwortung für das größere Ganze übernommen wird statt
individualistischer Ansätze kann eingeübt werden. Zum Schluß ist auch das Einbeziehen
außerschulischer Organisationen und Partner statt Beschränkung auf schulische
Maßnahmen und Veranstaltungen sinnvoll.[18].
Weitere Ideen bei Gugel (2010).

Fazit und Synthese

1)    Nicht die Hautfarbe sondern die Machtdifferenz
bedingt den Kampf um die Worte. Ein guter Schlüssel ist die Kenntnis der
Kommunikationsmechanismen, die man kosntruktiv nutzen kann. Wie man scheinbaren
Rassisten begegnen kann ohne ihm Worte zu verbieten und damit Energie unschlau
zu nutzen, zeigt ein Beispiel, wie Schüler ihren Rektor mit konkreten Bitten (positive
Handlungssprache) zu konstruktivem Handeln brachten (Rosenberg 2012).
2)      
Es gibt zwei
Möglichkeiten, die Tatsache zu interpretieren, dass manche Medikamente (z.B. Bidil)
bei Menschen unterschiedlicher Hautfarbe unterschiedlich wirken (Brody und Hunt
2006). Zum einen wertend und auf der Suche nach verborgenem Rassismus. Im
Idealfall als das, was es ist: Menschen unterscheiden sich in einer Vielzahl
von Genen und deren Ausprägung. Medikamente wirken oft auch bei Frauen anders
als bei Männern. Hier kommt die Fähigkeit zum Tragen, zwischen Beobachtung und
Wertung zu trennen.
3)    Es gibt kein Schulfach explizit lebensrelevanter
Ausrichtung (Kommunikationsfähigkeit, Gemeinschaftskunde, Kinderaufzucht, Nachhaltigkeit
etc.). Demzufolge muß Interkulturelle Bildung vernetzt und meist im
Fachunterricht erfolgen, wie vorgeschlagen. Es wäre dementsprechend
wünschenswert, wenn Interkulturelle Bildung auch mit interdisziplinärer
Wissenschaft einherginge und Erkenntnisse aus der Aggressionsforschung
(Psycholgie) und (Neurobiologie).
4)    Wenn Diskurse oder Darstellungen wie die
angeführten Beispiele daraufhin untersucht werden sollen, die Vorstellung
kultureller Identität selbst als ein (politisches) Ergebnis von
Konstruktionsbemühungen zu betrachten, muss es darum gehen, „zu rekonstruieren,
in welchen Kontexten und auf welche Weise die eigene ethnische, kulturelle
beziehungsweise nationale Herkunft aufgrund von Selbst- und Fremdzuschreibungen
zu Kategorien avancieren“ (Dannenbeck2002). Wird dieser Aspekt außer Acht
gelassen, droht interkulturelles Lernen (zum Beispiel) im geographischen
Unterricht in der Behandlung kultureller Unterschiede einer möglichen
Instrumentalisierung Vorschub zu leisten. So liegt den meisten geographischen
Schulbüchern nach wie vor ein „Postulat der Naturhaftigkeit der Kultur“ zu
Grunde (Werlen 2002), was unter Umständen dazu führen kann, dass Nationen als
natürliche Wirklichkeiten erscheinen können (Mönter 2008). Damit wäre erneut
genau das Gegenteil des Gewünschten erreicht.
5)    Vielleicht braucht die Sozialwissenschaft
Forscher wie Banerjee und Duflo (2012) , die die altbekannten Thesen zur
Entwicklungshilfe in Frage stellten und politisch unkorrekt dem Klischee eine
statistische Analyse entgegensetzten. Aktuell beschäftigt sich eine
Arbeitsgruppe um Max Roser herum damit, den Wertungen, Meinungen und
Befürchtungen um den Zustand der Welt Tatsachen gegenüberzustellen.

Als Synthese
kann man feststellen, dass sich bisweilen bizarre Konstellationen ergeben. Heute
kann man sein Restaurant in Kiel auch „Zum Mohrenkopf“ nennen, vorausgesetzt,
dass man eine dunkle Hautfarbe hat.[19] Dies
zeigt – unter dem Aspekt des Humors betrachtet- aber auch eine Entspannung der
Lage. Dennoch ist die Hautfarbe nach wie vor ein zentrales Thema. Sprecherin
(1966) Südafrika emigiert nach Deutschland: „My husband is male and he is
white. So he finds no job in South Africa. People would say: ‚You are white,
you are from South Africa; you must be a racist. It’s tiring.“
Und dennoch
gibt es Menschen, die nicht müde sind. Sow (2009) stellt in ihrem Buch auf „die
Top 25“ (der Liste dummer Sprüche. Anm.), jeweils praktische Antwort-Anregungen
vor. Ein Vorschlag ist dieser:

Solange
Beleidigungen als praktische Antworten gelten, ist nur mit Mandela zu
antworten: „It’s a Long Walk to Freedom.
Und diese Freiheit beinhaltet, um mit Kaiser Selassie zu sprechen, die Freiheit
von Menschen jedweder Augenfarbe, einander zu beleidigen – oder eben darauf zu
verzichten und einmal die Aussagen umzukehren. Möchte ich selber diese Antwort
erhalten?
————————————————————————————————

Verwendete und
weiterführende Literatur

Auernheimer (2015) Rassismus pur? – Ein Gespräch über
Rassismus und antirassistische Arbeit. Webauftritt der Universität zu Köln
http://hf.uni-koeln.de/31371
Banerjee und Duflo (2012) Poor Economics: Plädoyer für
ein neues Verständnis von Armut. Albrecht Knaus Verlag
Beelmann (ed. 2009) Diskriminierung Und Toleranz:
Psychologische Grundlagen und Anwendungsperspektiven (German Edition)
Boroditsky
(2012) Wie die Sprache das Denken formt. Menschen leben in unterschiedlichen
Kulturen und sprechen die verschiedensten Sprachen. Deren Strukturen prägen in
ungeahntem Ausmaß die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Spektrum der
Wissenschaft. April 2012
Broden (2007) Normalität des Rassismus: Messen mit
zweierlei Maß. In: Informations- und Dokumentationszentrum für
Antirassismusarbeit in NRW (2007) Tagungsdokumentation des Fachgesprächs zur
„Normalität und Alltäglichkeit des Rassismus“ 14./15. September 2007 CJD Bonn
Fakultät für Pädagogik. Universität Bielefeld.
http://www.ida-nrw.de/cms/upload/PDF_tagungsberichte/Tagungsdoku_Alltagsrassismus.pdf
Brody und Hunt (2006) BiDil: Assessing a Race-Based
Pharmaceutical. Ann Fam Med. 2006 Nov; 4(6): 556–560.
Cornell und Hartmann (2010) Ethnizität und Rasse: Ein
konstruktivistischer Ansatz. In Müller und Zifonun (eds) Ethnowissen.
Soziologische Beiträge zu ethnischer Differenzierung und Migration.
Einig
(2005) Modelle antirassistischer Erziehung Möglichkeiten und Grenzen mit
Pädagogik ein gesellschaftliches Problem zu bekämpfen. Bautz
Ernst et al. (2012) Hinweise zum wissenschaftlichen
Schreiben und zur Bewertung von wissenschaftlichen Arbeiten.
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/germanistik/ernst/ude-wissenschaftlichschreiben_2012a_-ernstparrschlicht.pdf
Feldmann
(1997) Werner, normal ja. Achterbahn Verlag
Foitzik (2007) Die Normalität des Rassismus
in meiner interkulturellen Bildungsarbeit – ein Einwurf
. In: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in
NRW (2007) Tagungsdokumentation des Fachgesprächs zur „Normalität und
Alltäglichkeit des Rassismus“ 14./15. September 2007 CJD Bonn Fakultät für
Pädagogik. Universität Bielefeld.
http://www.ida-nrw.de/cms/upload/PDF_tagungsberichte/Tagungsdoku_Alltagsrassismus.pdf
Grosse (2015) Die
Deutschen und das N-Wort. Roberto Blanco, Horst Seehofer und der richtige Ton:
Die Debatte um sprachlich verkrusteten Alltagsrassismus wird nicht konsequent
genug geführt!
http://www.zeit.de/kultur/2015-09/rassismus-neger-roberto-blanco-10nach8/komplettansicht
Gugel (2010) Handbuch Gewaltprävention II. Für die
Sekundarstufen und die Arbeit mit Jugendlichen. Grundlagen – Lernfelder –
Handlungsmöglichkeiten.  Institut für
Friedenspädagogik Tübingen e.V. WSD Pro Child e.V.
Hinnenkamp
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http://www.sinus-an-grundschulen.de/fileadmin/uploads/Material_aus_SGS/zentrale_Fortbildungen/06_Veranstaltung_Kloster_Banz_2012/SommerRieck_WS-Kloster_Banz.pdf
Sow (2009) Deutschland Schwarz Weiß. Goldmann
Supik (2014) Statistik und Rassismus: Das Dilemma der
Erfassung von Ethnizität (Campus Forschung) Broschiert – 10. September 2014 von
Linda Supik (Autor)






[1]
Geburtsjahr in Klammern

[2] http://www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/lernmaterial-unterricht/antisemitismus/wie-funktioniert-rassismus/wie-funktioniert-rassismus/auswahl%20definitionen%20rassismus.pdf
[3]
https://togo2go1.wordpress.com/nice-to-know/wie-rassismus-unser-denken-pragt/
[4] https://www.hs-fulda.de/fileadmin/Fachbereich_SK/die_anderen_als_fremde.pdf
http://www.spektrum.de/news/wie-die-sprache-das-denken-formt/1145804
[6] http://taz.de/Twitter-Aktion-CampusRassismus/!5261428/ , alle
Screenshots am 14.12.15
[7] „Krach um das
N-Wort. Niemand verbietet Deniz Yücel das Wort. Wirklich niemand? Der Streit um
modernisierte Sprache eskaliert auf einem taz.lab-Panel“ .http://www.taz.de/!5068985/
[8] http://www.huffingtonpost.de/2014/11/25/die-rechte-npd-neonazi-partei_n_6217690.html
[9] Das Buch Leuningers
wirkt in dieser Ausgabe ein wenig aus der Zeit gefallen, da sich Leuniger zum
einen selbst als „Sammler“ bezeichnet und weil der Versprecher auf dem Titel
(Kanibal und Liebe) zwei Menschen zeigt, die sicherlich heute nicht mehr so abgebildet
werden dürften.
 

[10] http://www.focus.de/kultur/kino_tv/csu-minister-nannte-ihn-neger-bei-hart-aber-fair-ich-fuehle-mich-nicht-beleidigt-jetzt-spricht-roberto-blanco_id_4915948.html
[11] Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem
Opfer von
Geiselnahmen ein positives
emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen,
dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert.
(Wikipedia.org, 18.12.15)
[12] http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2013%2F01%2F15%2Fa0125&cHash=db1cb8d608b77ea997a37442663a9f39
[13] http://www.kolibriethos.de/uploads/AutorenHans/4EbenenModell_Thun_Kommunikation.jpg
[14] Britz.
Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln Seminar für
Pädagogik
Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiSt)
[16] Wissenschaftliche Arbeitsgruppe der internationalen
UNESCO-Konferenz „Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung“ am 8. und 9.
Juni 1995 in Stadtschlaining, Österreich
http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/menschenrassen/42123
[19] http://www.shz.de/lokales/kiel/zum-mohrenkopf-in-kiel-restaurant-name-im-rampenlicht-id10363786.html