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Wie viel Antisemitismus steckt im Antizionismus

von Abraham Melzer, Der Semit, 10. März 2016
Die
Boykott-Bewegung israelischer Waren, die Forderung Investitionen in Israel zu
annullieren und zurückzuziehen und israelische Veranstaltungen zu sanktionieren
nimmt an Fahrt zu und fängt an Israel weh zu tun. Das alles kann sofort
eingestellt werden, wenn Israel nur eines tun würde: Die Besatzung der
Westbank, des übriggebliebenen palästinensischen Staates, aufzuheben und sich
aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen. Dazu ist Israel aber nicht bereit.
Stattdessen werden diejenigen, die das fordern, und das sind inzwischen auch
viele Israelis und Juden, als Antisemiten eingestuft.
Israel
mobilisiert für diesen Kampf jeden, der sich zur Verfügung stellt und sendet
sogar speziell dafür ausgebildete „Sayanim“ nach London, Paris und Berlin, um
jede noch so geringe Aktivität gegen Israels Politik im Keim zu ersticken. Da
sitzt in Berlin eine angeblicher Vertreter der regierungsnahen
englischsprachigen Zeitung „Jerusalem Post“ und verschickt Drohungen und
Ultimaten an deutsche Volkshochschulen und Gemeinderäte, die es gewagt haben
einen kritischen Vortrag über den Nahost-Konflikt ins Programm aufzunehmen.
Charlotte
Knobloch.
Quelle: FAZ

Charlotte
Knobloch, die emsige Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde in München,
(für die schon ein Pups in Richtung Israel eine antisemitische Untat ist),  die bereit ist auch blind hinter Israel zu
stehen, und Israels völkerrechtswidriges Verhalten zu entschuldigen,
reinzuwaschen und zu rechtfertigen, vergleich diesen Boykott, der sich gegen
eine völkerrechtswidrige, rassistische Politik richtet, mit dem rassistischen
Aufruf der Nationalsozialisten: „Kauft nicht bei Juden“. Dass das ein
Verbrechen war, der schließlich bis Auschwitz geführt hat, braucht nicht
erörtert zu werden. Wer es heute noch nicht weiß, will es nicht wissen. Der
Boykott israelischer Waren sollte nicht mit den Taten der Nazis verglichen
werden, sondern mit dem Boykott Südafrikas wegen der Apartheid-Politik. Dieser
Boykott war erfolgreich und Israels rassistischen Zionisten fürchten nur, dass
es mit der BDS-Bewegung auch so sein wird.
Ich möchte
Frau Knobloch bitten uns zu erklären wo sie hier die Gemeinsamkeiten sieht. Das
wird sie nicht können, denn es gibt keine. Die Nazis wollten Menschen
vernichten, weil sie Juden waren. Menschen, die nichts getan haben außer, dass
sie Juden waren. Menschen, die ihr Vaterland Deutschland sogar geliebt haben
und ihm treu gedient haben. Mit dem Boykott „kauft nicht bei Juden“ haben die
Nationalsozialisten keine Forderung gestellt, die „die Juden“ sowieso nicht
erfüllen konnten, sondern wollten nur das Leben der Juden so „bitter“ machen,
dass sie Deutschland verlassen. Es hätte den Juden nicht genützt irgendetwas zu
unternehmen, denn die Nationalsozialisten wollten nicht, dass sie bessere
Deutsche werden, sondern keine und sie hatten auch nicht vor mit ihnen über
irgendetwas zu verhandeln.
Die BDS
Bewegung hat eine klare Forderung, dass die israelische Armee die besetzten
Gebiete verlässt und Palästina frei und unabhängig wird. Nicht mehr, aber auch
nicht weniger. Es liegt demnach in den Händen der Israelis den Boykott zu
beenden, was man im Fall der Nationalsozialisten nicht sagen kann.
Es ist
zynische und selbstgerechte Polemik von Charlotte Knobloch und allen anderen,
die so argumentieren, es ist feige und verlogen von der CSU in München und
Bayreuth die Entscheidung einer vom Stadtrat eingesetzten Jury zu
„boykottieren“ und als antisemitisch zu diffamieren.
Soll uns
doch Frau Knobloch endlich klar und deutlich erklären wann für sie
Antisemitismus anfängt und notwendige und gerechtfertigte Kritik an Israels
Politik anfängt. Knobloch behauptet, Kritik an Israel würde den Holocaust
relativieren. Dabei relativieren einzig und allein Israels Taten den Holocaust.
Knobloch selbst hat zugelassen, dass Henryk M. Broder im Zentralorgan des
Zentralrats der Juden in Deutschland, in der Jüdischen Allgemeine schreiben
konnte: Die Israelis sind Täter und Täter sein macht Spaß. Eine größere,
nachhaltigere und ungeheuerlichere Relativierung des Holocaust kann es nicht
geben. Hier wird eine direkte gedankliche Verbindung zu den Gräueln der Nazis
hergestellt und von Knobloch noch als kosher erklärt, indem sie es abdruckt.
Wie viel
Antisemitismus steckt also im Zionismus? Eine Frage auf die Zionisten,
Antideutsche und offizielle Vertreter der Juden in Deutschland keine klare
Antwort geben wollen oder (vielleicht) können. Eine Frage, die aber dringend
geklärt werden muss, bevor sich weitere Stadträte und diverse deutsche
Politiker von zionistischer und jüdischer Seite erpressen lassen.