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Katalog „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ nun auch in italienischer Sprache verfügbar


von Milena Rampoldi, ProMosaik e.V. – Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung stellt die
wichtigsten historischen und politischen Fakten über die Geschichte der Flucht
und Vertreibung des palästinensischen Volkes aus seinem Land vor und nach der
Gründung des Staates Israel im Mai 1948 zusammen. Die faktenreiche und
sachliche Darstellung verzichtet dabei auf jede Wertung und erst recht auf
Schuldzuweisungen. Der Katalog ist seit Anfang 2016 nun auch in italienischer
Sprache verfügbar. Ausstellung und Katalog wurden vom Verein Flüchtlingskinder
im Libanon e.V. erstellt und gestaltet. Die deutsche, englische und
französische Version des Katalogs finden Sie hier.

Der Verein für die interkulturelle und interreligiöse Kommunikation
und die Menschenrechte ProMosaik e.V. hat die Übersetzung ins Italienische
übernommen. Wie die Chefredakteurin von ProMosaik e.V., Dr. phil. Milena Rampoldi
betont, ist es „von wesentlicher Bedeutung, wichtige Dokumente wie dieses in
andere Sprachen zu übersetzen. Die Geschichte der Nakba soll auch in Italien
bekannt gemacht werden“. 

Durch das Studium der Geschichte und durch die Beschäftigung
mit den Schattenseiten der eigenen Geschichte können Juden und Palästinenser
Frieden und Versöhnung finden. Die Palästinenser müssen als die Leidtragenden
der Nakba anerkannt werden, die als geschichtliche Realität nicht ausgeklammert
werden darf. Ausgehend von einer einfachen geschichtlichen Wahrheit kann
man das zionistische Narrativ widerlegen: Als die Juden nach Palästina
einwanderten, war das Land nicht leer, sondern von den Palästinensern bewohnt,
die vertrieben wurden, um einen Staat mit jüdischer Mehrheit auf dem von ihnen
besiedelten Gebiet zu errichten. Zochrot ist in Israel der einzige Verein, der
sich mit dem Thema auseinandersetzt und der auch Touren in die zerstörten palästinensischen
Ortschaften organsiert, um den Israelis von
heute zu zeigen, was war und wie es war.

Wichtig ist dieses geschichtliche Bewusstsein über die Nakba
auch für die Menschen im Westen. Sie sollen die Geschichte Palästinas
kennenlernen und verstehen, wie und auf der Grundlage welcher „Mythen“ sich der
Staat Israel als jüdischer Staat definieren will. Durch die Nakba sind
Millionen Palästinenser zu Flüchtlingen im eigenen Land, in den arabischen
Nachbarländern und in der Diaspora im Westen geworden. Die Fotos und Tabellen,
die sich im Nakba-Katalog finden, zeigen diesen Leidensweg konkret auf. Die
Ausstellung will deutlich machen, was dieser Zeitabschnitt für die
Palästinenser bedeutet und welch tiefe, nicht heilende Wunden er bei ihnen
hinterlassen hat. Auch kulturelle, literarische und künstlerische Elemente fließen
in die Ausstellung ein. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass
die Vertreibung bis heute durch Krieg, Landraub, Siedlungs-, Straßen- und
Mauerbau systematisch fortgesetzt wird.
Die neue italienische Übersetzung finden Sie hier.
Bis heute wurde die Ausstellung in mehr als 100 Orten in
Deutschland und in mehr als 40 Orten in Österreich, der Schweiz, Frankreich,
Luxemburg, England und den USA gezeigt. Der Verein ProMosaik möchte durch seine
Übersetzung des Katalogs der Ausstellung auch ins Italienische den Verein
Flüchtlingskinder im Libanon e.V., der sich vor allem um die Bildung und
humanitäre Unterstützung der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon kümmert, dabei
unterstützen, dass die Ausstellung auch in Italien und in der italienischen
Schweiz gezeigt werden kann.