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Zunahme von 4.500% der Terroropfer seit Beginn des Krieges gegen den Terror

von Kit O’Connell, Mintpress, 22. Dezember 2015. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik e.V.- Zwischen 2007 und 2011 erfolgte fast
die Hälfte der Terrorangriffe im Irak und in Afghanistan, somit in zwei
Ländern, die sich unter aktiver US-Besatzung befinden.

U.S. Marine Lance Cpl. Timothy Dupuis of Dover, New Hampshire, geht die
Treppen eines Außenposten in Fallujah, 65 Kilometer (40 Meilen) westlich von
Bagdad, im Irak, am Dienstag, den 2. Mai 2006, hoch. (AP Foto/Jacob Silberberg)

WASHINGTON — Eine Analyse der Terrorangriffe seit 2002 verleitet zur Annahme, dass die
Bemühungen der USA im Kampf gegen den Terrorismus — d.h. im „War on Terror“ — eine
dramatische Zunahme der Toten und Leidtragenden aufgrund von Terrorismus
verursacht haben.

Paul Gottinger,
ein Staff Reporter für Reader Supported News, veröffentlichte am 11. September
2015 seine Analyse der Terrorangriffe ab George Bushs Kriegserklärung gegen den
Terror nach dem 11. September bis heute, aus der eine schwindelerregende Zunahme von 6.500 Prozent des Terrorismus hervorgeht.  Gottinger, der seine Analysen auf den Daten
des US-Außenministeriums basierte, stellte fest, dass die Fälle um 4.500%
gestiegen waren.

Ländern, die
vom US-Militär besetzt oder gerade Opfer von US-amerikanischen Luftangriffen
sind, geht es offensichtlich am schlechtesten:

“[Z]wischen 2007 und
2011 ereignete sich fast die Hälfte aller Terroranschläge der Welt im Irak und
in Afghanistan, in zwei Ländern, die sich derzeitig unter US-Besatzung
befinden.

Den Daten zufolge,
ereignen sich in den Ländern, die von militärischen Interventionen von Seiten
der USA betroffen sind, die meisten Terroranschläge. Im Jahre 2014 ereigneten
sich 74 Prozent aller Terrorattacken im Irak, in Nigeria, Afghanistan, Pakistan
oder Syrien. Von diesen fünf Ländern, war nur Nigeria in jenem Jahr nicht Opfer
von US-Luftangriffen oder militärischer Besatzung.“

In der Fortsetzung
seiner Erörterung der katastrophalen Auswirkungen der US-Invasion im Irak
zeigte Gottinger, dass die Terrorangriffe in jenem Land von 208 im Jahre 2002
auf 11.000 im Jahre 2005 anstiegen.

Am 10. Dezember erklärte  der republikanische
Präsidentschaftskandidat Ted Cruz im Programm „Morning Joe“, dass der Nahe Osten vor Beginn des Kriegs gegen den Terror viel stabiler war. 

Ein Freiwilliger legt am Samstag, den 27. Mai 2006, Blumen neben ein Kreuz
im Arlington West Iraq war memorial display auf dem Strand in der Nähe von Santa
Monica Pier in Santa Monica, Kalifornien. (AP Foto/Stefano Paltera)

„Ein häufiger
Fehler – und wir haben hier einen wesentlichen Fehler in der US-Außenpolitik
beobachtet – bestand darin, dass die Demokraten und auch viele Republikaner in
Washington am Sturz der Regierungen im Nahen Osten beteiligt waren. Und am Ende
profitieren nur die Bösen davon. Man überlässt die Länder den radikalen
islamischen Terroristen,” so Cruz.

In der
darauffolgenden Woche stimmte Ben Swann, Journalist und ausgesprochener
Kritiker der US-Außenpolitik, dieser Behauptung zu und umriss einige Methoden,
mit denen der Krieg gegen den Terror den Irak destabilisierte:

„Wissen Sie, wie viele
Selbstmordanschläge es vor der US-Invasion von 2003 im Irak gab? Keine. In der
Geschichte des Landes hatte es nie Selbstmordattentate gegeben. Aber seit der
Invasion von 2003, waren es 1.892.

Vor Beginn des
Irakkrieges lebten Berichten zufolge mehr als 1,5 Millionen Christen im Land.
Und kurz nach Beginn des Krieges floh eine Million von ihnen nach Syrien. Und
das funktionierte nicht. Heute bleiben nur noch eine halbe Million Christen im
Irak und werden von Gruppen wie dem Islamischen Staat ausgerottet.”

Infolge des
modernen US-Imperialismus starben im Irak und im Nahen Osten Millionen von
Menschen. Derzeitige Schätzungen liegen nahe, dass mindestens 1,3 Millionen in
der US-Invasion von Irak starben.

„Diese Zahlen
stellen die ungefähr 3.000 Menschen, die in den Angriffen vom 11. September
2001 einen tragischen Tod fanden, in den Schatten“, schrieb Gottinger.