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Mohamed. Eine Abrechnung: Rezension

mohamedvon Ludwig Watzal, Der Semit, 5. Oktober 2015.
Eine aufschlussreiche Rezension über das islamfeindliche Pegida-freundliche Buch des Ägypters Hamed Abdel-Samad mit dem Titel Mohamed, Eine Abrechnung.
 

Alle
Islamhasser können die Sektkorken knallen lassen, weil ein gelernter
Muslim alle Vorurteile, die sie schon immer gegen den Islam hatten,
bestätigt hat. Nach seinem grotesken Buch “Der islamische Faschismus
hat Hamad Abdel-Samad  wieder zu einem Frontalangriff auf den Islam
geblasen; dieses Mal jedoch gegen den Gründer der zweitgrößten
Religionsgemeinschaft der Welt – den Propheten Mohamed. Dieser
deutsch-ägyptische “Hassprediger” kann nur noch unter polizeilichem
Begleitschutz auftreten. Warum eigentlich?



Angeblich gebe es eine “Fatwa”, ein “islamisches Rechtsgutachten”,
gegen diesen Islamkritiker, davon ist aber in Ägypten nichts bekannt.
Dort wird eine “Fatwa” von dem 1895 gegründeten “Ägyptischen Haus der
Fatwa” erlassen. Diese Institution wird vom Großmufti von Ägypten
geleitet. Seitens dieser Institution liege gegen Abdel-Samad keine
“Fatwa” vor, wie es heißt. Es scheint, als habe ein obskurer oder
virtueller Imam irgendetwas in die Welt gesetzt und die naive deutsche
Regierung ist darauf hereingefallen.





Der Autor lässt in seinem jüngsten Pamphlet gegen den
Religionsstifter Mohamed seinen Phantasien freien Lauf. Er bedient alle
gängigen Klischees, die den Islam mit Gewalt, Selbstmordattentaten und
“Heiligem Krieg” assoziieren. Abdel-Samad übernimmt die Gewaltphantasien
des Orientalismus, in denen Mohamed als Gewalttäter, Betrüger,
Kinderschänder, der sexuell abartig veranlagt gewesen sei, sowie
Epileptiker und Psychopath karikiert worden ist. In seiner
pseudo-wissenschaftlichen Abhandlung geht der Autor mehr als willkürlich
mit den Quellen um. Obwohl der Prophet bereits 632 gestorben ist und es
außer dem Koran keine bis in seine Zeit zurückreichenden Dokumente
gibt, scheint Abdel-Samad seiner “Krankheit” auf die Spur gekommen zu
sein. Dieses Buch ist keine seriöse Auseinandersetzung mit Mohamed,
sondern Scharlatanerie und Kaffesatzleserei auf unterstem Niveau.



Abdel-Samad betätigt sich als Hobby-Psychologe, indem er Mohamed auf
seiner Couch seziert. So sei er ein vernachlässigtes Kind gewesen, das
über die Umstände seiner Geburt im Unklaren gelassen worden ist, wodurch
es zu einer narzisstischen Kränkung gekommen sei. Seine zeitweisen
Visionen seien auf Epilepsien zurückzuführen, gleich der Romanfigur des
“Idioten” in Dostojewskis gleichnamigen Roman “Der Idiot”. Die
narzisstischen Kränkungen haben zu Paranoia, Gewaltexzessen, Größenwahn
und zur Despotie geführt, ähnliche Persönlichkeitsstörungen habe es auch
bei Hitler und Stalin gegeben. Der Autor scheut auch nicht einen
Vergleich des Ehrenkodexes der Mafia mit dem Mohameds. Nach diesen
irrsinnigen “Diagnosen” erscheint der “Islamische Staat” und “Boko
Haram” eine konsequente Ausgeburt dieser verzerrten Sichtweise. Diese
“Krankheiten”, die Abdel-Samad bei Mohamed diagnostiziert hat, haben
sich bis heute “vererbt”. Wie es scheint, haben Muslime
eine”Gewalt-DNA”.



Der Autor meint, das salafistisch-wahabitische Mohamed-Bild zu
bekämpfen. Er pickt sich aber jeweils das Gegenteil vom dem heraus, was
die Salafisten an Mohamed toll finden und verdammt dies. Sein Weltbild
ist ebenso doktrinär wie das der Salafisten, nur das er sich als deren
Widersacher aufspielt. Was er jedoch über die Stellung von Christen und
Juden im Koran schreibt, ist korrekt, ebenso über die Stellung der Frau,
obwohl Vieles, was in westlichen Augen als diskriminierend empfunden
wird, primär nichts mit dem Koran und Islam, sondern mit vorislamischer
kultureller Überlieferung zu tun hat.



Abdel-Samad hat ein überaus fragwürdiges Buch verfasst, das von
Fehlern, willkürlicher und eklektischer Quellenexegese, falschen
Behauptungen sowie geschmacklosen Sexphantasien durchzogen ist. So sei
die islamische Vorstellung vom Paradies auf “endlosen Sex im himmlischen
Bordell” reduziert, in dem eine totale “Entfesselung und Befriedigung
des männlichen Sextriebes” vorherrsche. Vielleicht ist ja hier der
insgeheime Wunsch Abdel-Samads der Vater des Gedankens.



Dieses von Klischees strotzende Machwerk
fügt sich nahtlos in die Forderungen der Pegida-Bewegung ein, die
Abdel-Samad zu ihrer Ikone erwählen sollte. Das “Traumpaar” aus der
infantilen Serie “Deutschland-Safari” sollte demnächst in Dresden oder
anderen Orts auftreten, um zusammen mit Pegida das Abendland vor der
Islamisierung zu retten. Zusammen werden sie es bestimmt schaffen!