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Hans Lebrecht, Die Palästinenser, Fremde im eigenen Land


by Milena Rampoldi, ProMosaik e.V. – Ein wundervolles Buch von Hans Lebrecht über das Unrecht, das den Palästinensern im eigenen Land geschieht: Landraub, Vertreibung, psychologische Kriegsführung, Entführung, Wasserapartheid, um nur die Spitze des Eisbergs anzusprechen. Der Autor sieht sich als Jude und Internationalist dazu aufgerufen, sich für die Rechte der Palästinenser einzusetzen. Ich finde, dass die jüdische Solidarität der antizionistischen Juden oft unterschätzt wird. Sie kann sehr wohl zum Frieden beitragen, obwohl es so aussieht, als würde sie in Israel gar nicht beachtet werden. Ich wünsche mir als Muslimin, dass antizionistische Juden immer mehr mit dem Muslimen und Christen in Palästina zusammenarbeiten werden, um die Einheit der Monotheisten zu zeigen. Denn diese Einheit kann keine Besatzung, kein Krieg, kein Kolonialismus und kein Militarismus kaputtmachen. Die antizionistischen Juden, die sich am Humanismus, Internationalismus und an den Menschenrechten für alle inspirieren und nicht von der Religion ausgehen, sondern von der humanistischen Gleichberechtigung aller Menschen als Weltbürger, werden auch immer stärker. Auch wenn sie in Israel nicht zählen… Aber welcher ethisch denkende Jude zählt im Moment im Apartheid-Israel? Würde sagen, KEINER. Aber es wird sich was ändern. Vor allem nach der Kündigung des Marionettentheaters von Oslo. Israel und auch die palästinensische Autonomiebehörde müssen sich dringend ändern, denn die Stimmen gegen sie sind zu laut. Menschen haben MENSCHENRECHTE, denn ansonsten würden sie nicht MENSCHEN heißen. Das Vorwort zu diesem Buch stammt von Felicia Langer. Alle Antizionisten und Israelkritiker treffen sich im Wort Gerechtigkeit wieder. Denn das Wort Gerechtigkeit ist das Fundament jeglichen möglichen Friedens.
Anbei die Worte von Hans Lebrecht: Ich kam Ende September 1938, nachdem ich den nach
mir fahndenden Nazi-Gestapohäschern durchs Netz schlüpfte, als
„Tourist“ nach Palästina und ließ mich dort nieder. Wir, meine Lebensgefährtin Tosca
und ich, erkannten sehr bald, daß hier in Palästina ein Unrecht an dem
arabischen Palästinavolk geschah, das von seinem Boden verdrängt und seiner Rechte
beraubt werden sollte.
Sobald wir der Wahrheit ins Auge blickten und sie
erkannten, setzten wir unsere ganze Kraft dafür ein, als Juden und
Internationalisten dem arabischen Palästinavolk solidarisch zur Seite zu stehen. Dazu gehörte – und gehört noch heute -, unsere
jüdischen Mitbürger davon zu überzeugen, daß auch ihre Zukunft und die Zukunft
des israelischen Staates von der Respektierung der nationalen Rechte des
Palästinavolkes, von der Einstellung der Verdrängung und Vertreibung der Palästinenser
von ihrem Boden abhängt,
davon, dass dem Unrecht ein Ende gesetzt werde.