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Weibliche Herrscherinnen im Islam: Deundu Hatun im Staat der Djelayiriden (13)


by Milena Rampoldi, ProMosaik e.V.- Im vorliegenden Artikel geht es wiederum um eine muslimische Herrscherin im heutigen Iran, im Staat der Djelayiriden, der von den Mongolen abstammt. Wie bei der vorherigen Herrscherin kritisiere ich auch hier den ethnozentrischen Standpunkt der Autorin Bahriye Ücok, die zu sehr in “völkischen Kategorien” denkt und somit die allgemeine islamische Gültigkeit dieser symbolischen Herrscherinnen der muslimischen Geschichte nicht hervorhebt.  
Die
Djelayiriden waren die Abkömmlinge eines großen Mongolenzweiges, aber wie die
anderen Mongolen ihrer Rasse waren sie in den Ländern wie Turkestan und
Kiptchak zu wahrhaftigen Türken geworden. In ihrer Geschichte sieht man zum
ersten Mal eine Frau als Herrscherin auf dem Thron. Im von den Quellen
zugelassenen Rahmen werden wir versuchen, das Land, das sie beherrschten und
die Art, auf die sie den Thron erlangten, zu erörtern. 

1     Die Gründung
des Staates der Djelayiriden und seine Expansion.
Scheich
Hasan (Büyük Hasan), über den wir zum Zeitpunkt der Thronbesteigung von Sati
Bey Hatun auf den Ilkhanidenthron gesprochen haben, gelang es in Bagdad einen
unabhängigen Staat zu errichten (1340), nachdem er gegen Kücük Hasan und die
anderen Emire gekämpft hatte. Scheich Khasan hatte durch die Heirat mit der
Witwe von Ebu Said, Dilshad Hatun, den Irak und den Iran in die Grenzen seines
Reiches einverleibt und war somit fast zum Erben des Ilkhanidenreiches
geworden. Sein Sohn und Nachfolger Scheich Uveys (1356) hatte Aserbaidschan und
Tebriz in den Staat der Goldenen Horde verlagert; des Weiteren hatte er seine
Grenzen um Mosul und Diyarbekir erweitert. Der Sohn von Uveys, Huseyin, der
776/1374-5 den Platz seines Vaters eingenommen hatte, hatte zu Beginn gegen die
Muzafferi und dann gegen die Karakoyunlus gekämpft; daraufhin hatte er auf
Anfrage des Staates von Karakoyunlu, der den Frieden anstrebte, die Kämpfe
eingestellt. Von den zwei Brüdern (227), die ihn ersetzt hatten, hatte Sultan
Akhmed Aserbaidschan und Irak erobert. Zusammen mit dem Irak-i Adjem, war ein
Teil Kurdistans, nur über ein Jahr unter der Herrschaft von Bayezid gelassen
worden. Im Jahre 785-6/1383-5 gingen alle diese Länder auf Ahmed über, nachdem
Beyazid von Ahmed gefangengenommen wurde und ihm die Augen aufgestochen wurden.
Dieser letztere, der schon den Platz seines Bruders Huseyin eingenommen hatte,
indem er ihn töten ließ, hatte auch einem anderen Bruder, Bayezid, die Augen
aufstechen lassen und damit angefangen, seine Untertanen zu misshandeln, indem
er sie hinrichten ließ, nachdem er sie enteignet hatte. Neben seinen
Grausamkeiten und seiner Tyrannei, hatten sich Ausschweifungen und Prassereien
so vermehrt, dass sich die Djelayiriden, die einfach überdrüssig waren, unter
dem Joch eines so abscheulichen Herrschers zu leben, an Timur als ihren Retten
wandten. Dieser verfolgt damals das Ziel, die Grenzen seines Landes nach Westen
zu verlagern.
Als
Timur 1393 den nördlichen Teil des Irans, von Armenien, Bagdad und Eldjezire,
Diyarbekir und Van eroberte, wurde Sultan Akhmet dazu gezwungen, beim
mamelukischen Sultan Berkok in Ägypten Zuflucht zu suchen. Und als die
Neuigkeit bezüglich der Rückkehr von Timur nach Samarkand nach Ägypten
gelangte, hatte Sultan Ahmet, im Glauben, dass diese Einfälle und Niederlagen
nur vorläufig waren und wie ein Gewitter vorbeigehen werden, mit der
Unterstützung von Berkok Bagdad zurückerorbert. Als man aber erfuhr, dass Timur
auf Sivas hin marschierte, versuchten Sultan Ahmet und Karakyunlu Kara Yusuf,
denen Ahmet seine Freundschaft geschworen hatte, Asyl in Ägypten zu suchen. Da
sie aber vom Sultan dieser Länder zurückgewiesen wurden, wurden sie zu Gästen des
osmanischen Sultans Bayezid. Bis zum Tode von Timur im Jahre 1405 musste Ahmed,
der Sultan von Djelayir, viele Kriege gegen die Heere von Timur unternehmen; in
einigen dieser Kriege hatte er sein Land verloren, und in anderen hatte er es
dann wiedergewonnen.
Nach
der Zurückeroberung von Bagdad im Jahre 808/1405-6, hatte Ahmet die
schicksalhafte, freundschaftliche Verbindung mit Kara Yusuf beendet, um Aserbaidschan
anzugreifen; aber Kara Yusuf ließ Ahmet zusammen mit einigen Söhnen, worunter
auch Alauddevle, einsperren. Dieser hatte sie auf Anraten der Emire, die in
ihnen eine Gefahr für die Zukunft sahen, massakrieren lassen. Zu dieser Zeit
wohnte Deundu Hatun, die Ehefrau von Schah Veled, dem Neffen von Sultan Ahmet,
in Bagdad.   
2-   Die Familie von
Deundu Hatun und die vorbereitenden Ereignisse ihrer Thronbesteigung
Die
genealogischen Bücher zeigen uns Deundu Hatun als Tochter von Husein, dem
dritten Herrscher (228). Dies ist sehr wahrscheinlich.  Aber einige Geschichtsbücher, wie z.B. das
von Abdurrezzak Semerkandi (229) wiederholen, dass Deundu Hatun die Tochter von
Uveys ist. Außerdem wird im Tarih-i
Shebinkare
(230) erläutert, dass aus der Ehe des Emirs Scheich Hasan mit
Dilshad Hatun, der Witwe von Ebu Said Bahadir Khan drei Söhne, Uveys, Zahid und
Kasim, und eine Tochter, Deundu Sultan, hervorgingen. Bezugnehmend auf die
Stammtafeln von Halil Ethem und Zambaur, sieht man Zahid, Kasim und Uveys als
die Söhne von Scheich Hasan; aber man weiß nicht, warum Deundu Sultan, die hier
als die Tante väterlicherseits von Deundu Hatun, die Gegenstand unseres
Kapitels ist, aufscheinen sollte, auf diesen Tafeln nicht erscheint. Da man
weiß, dass auf diesen Stammtafeln, sogar die Frauen mit unbekannten Namen und
die keine wichtige Rolle gespielt haben als „Fulana“ angeführt sind, erschließt
es uns nicht, warum diese junge Frau, Deundu Sultan, deren Oden von Suleyman
Savci sie wegen des Einflusses und der Macht von Scheich Hasan loben, hier
nicht aufscheint.
Die
wichtigen Quellen und Studien wie das Werk Hitat
von Makrizi, eines Zeitgenossen von Deundu Hatun, die Tarih ul-Giyasi (S. 231), die kurze Zeit darauf verfasst wurde, die
Tarih-i Shebinkare (S. 69), das Shezerat uz-Zeheb (S. 155), das Meshahir un-Nisa (II., S. 401), das Werk
von Zambaur (S. 253), die Tarih ul-Irak
(II., S. 312-3) erklären im Einvernehmen, dass Deundu Hatun die Tochter von
Huseyin, dem Sohn von Uveys, ist.
Deudus
Vater Sultan Husein war so ein schöner Mann, dass er, wenn er sich auf die
Straße begab, das Gesicht bedeckte, um nicht durch indiskrete Blicke gestört zu
werden. Der Sultan Husein, der auch einen guten Charakter hatte, wurde nach
einer achtjährigen Herrschaft von seinem Bruder Ahmed (231) ermordert. Es muss
die Schönheit von Deundu Hatun, die so schön wie ihr Vater war, die Melik Zahir
Berkok bezaubert haben muss, denn seit seiner Ankunft in Ägypten gemeinsam mit
seinem Onkel Ahmet hatte Berkok für ihre Hand angehalten und war für einige
Zeit ihr Ehemann (232). Die Gründe, die Deundu Hatun dazu bewegten, Berkok zu
scheiden, sind uns unbekannt; wir wissen aber andererseits, dass ihr Onkel
Ahmet sie nach seiner Rückkehr nach Bagdad mit Schah Veled, ihrem ersten Cousin
väterlicherseits, verheiratet hatte. Sicheren Quellen zufolge wurde Schah Veled
nach dem Tod von Sultan Ahmet sein Nachfolger geworden. Das Leben dieses
letzteren war besonders unruhig gewesen (233). Einige moderne Historiker, wie
Zambaur, Halil Ethem Eldem, Azzavi, Medhmed Zihni sind auch dieser Meinung.
Einige Dokumente zeigen dennoch, dass es nicht Schah Veled gewesen war, der Ahmet
als Chef der Djelayiriden ersetzt hatte, sondern sein Sohn Mahmud (234). Was
Menedjimbashi angeht, so weicht dieser völlig von den von uns zitierten Autoren
ab, da er behauptet, der Nachfolger von  Sultan Ahmet wäre einer der drei Sohne von Schah
Veled, Uveys, der Herrscher von Shuster (235) gewesen war. Da diese
Geschichtebücher sei es von zeitgenössischen Historikern dieser Geschehnisse
als auch durch Autoren, die vierzig bis fünfzig Jahre danach lebten, verfasst
wurden, ist es sehr schwierig, die persönliche Neigung eines jeden über einen
Zeitraum von Jahrhunderten zu erfassen, was eine große Arbeit in diesem Bereich
erforderlich macht (236).
Im
vorliegenden Buch bestätigen wir, was im el-Menhel
us-Safi
(237) angeführt wird und bezeichnen Schah Veled als den Herrscher
von Bagdad nach Sultan Ahmet. Immer nach denselben, oben angeführten Werken,
erfahren wir, dass Schah Veled sechs Monate nach seiner Thronbesteigung auf
Anstiftung seiner Frau Deundu Hatun (238), die dann die Herrschaft über Bagdad
übernahm, ermordet wurde.     
3-   Die Belagerung von
Bagdad durch die Karakoyunlular und die Thronbesteigung durch Deundu Hatun in
Shuster.
Im
Jahre 813/1410-1 hatte der turkmenische Emir Kara Yusuf, nach der Ermordung von
Ahmet, seinen Sohn Schah Muhammed als Anführer eines Heeres nach Irak
entsendet, um Bagdad zu erobern. Die durch die Soldaten von Karakoyunlar
belagerte Stadt wurde mehr als ein Jahr vom Schwiegersohn von Deundu Hatun, Schah
Veled, verteidigt. Als die Schlacht begann, verbreitete sich die Neuigkeit,
dass Sultan Ahmet nicht ermordert worden war, sondern sich in Bagdad versteckt
hatte (239). Auf der anderen Seite hatte Bahshyaish Sultan Ahmet zum Gouverneur
von Bagdad bestellt und begab sich nach Tebriz, um zu wagen, die Hand der
Tochter von Deundu Hatun anzuhalten. Dieser Antrag wäre in einer normalen
Situation nie gut aufgenommen worden, aber in diesem Falle erklärte sich Deundu
Hatun bereit, ihn zum Ehemann zu nehmen.  Bahshayish organisierte eine große Hochzeit in
einem Ort namens el-Jaselik und trank bis Mitternacht. Aber sobald er aufs
Pferd stieg, wurde er enthauptet, während das Fest, das bis in den Morgen
gedauert hatte, weiterging und sein Kopf am Endstück einer Lanze und sein
Körper auf dem Rücken eines Pferdes hingen. Alle dachten, die Sache wäre auf
Befehl von Sultan Ahmet durchgeführt worden, aber in Wirklichkeit war dies
durch ein Zeichen von Deundu Hatun geschehen (240). Zahlreiche Menschen, die
nicht daran geglaubt hatten, dass sich Ahmet versteckt hatte, wurden
hingerichtet. Die Belagerung von Bagdad hatte die Einwohner dazu gezwungen, in
den Festungsmauern der Stadt eingesperrt zu bleiben. Während Schah Muhammed das
Tor von „Dervaze“ in der Nähe des Marktes des Sultans eingebrochen hatte,
verstand Dendu Khtun, dass es nicht mehr möglich war, Bagdad zu halten und dass
die Stadt, trotz aller schweren Maßnahmen, die getroffen worden waren, der
Überzeugung war, Sultan Ahmet wäre tot. So griff sie auf eine neue List zurück:
sie kündigte an, dass Sultan Ahmet sein Versteck inzwischen verlassen hatte und
ordnete an, die Stadt bei dieser Gelegenheit zu schmücken. Drei Tage lang
bemühten sich alle, Bagdad auszuschmücken. Was Schah Muhammed von Karakoyun
angeht, so war er von der Belagerung der Stadt schon sehr ermüdet und hatte
sich nach Ba’kuba zurückgezogen, um sich auszuruhen (241). Die Einwohner von
Bagdad waren so damit beschäftigt, die Stadt zu schmücken, dass sie um
Mitternacht die Flucht von Deundu Hatun mit ihren sechs Kindern nach Wasit gar
nicht bemerkten; sie hatte auch nicht darauf verzichtet, ihre Männer und ihre
Güter (242) mitzunehmen. Nach einer langen Belagerung, liefen diejenigen,
welche die Flucht von Deundu Hatun gesehen hatten, zu Schah Muhammed von
Karakoyun, um ihn nach Bagdad einzuladen. Er kam am 5. Muharrem 814/30. April
1411 zurück. Die Turkmenen von Karakoyun plünderten die Stadt an einem Tag aus.
Sobald er Bagdad an sich gerissen hatte, ließ Schah Muhammed Münzen in seinem
Namen prägen und seinen Namen in den Freitagspredigten aufrufen.
Diejenigen,
die mit dieser neuen Situation nicht zufrieden waren, wurden über die Klinge
gesprungen. Am Ende befand sich Bagdad unter der Herrschaft der Karakoyunlular.
Obwohl
einige Geschichtsbücher behaupten, dass Deundu Hatun, die sich von Wasit nach
Shuster begeben hatte, ihren Schwiegersohn Schah Mahmud (243), den Verteidiger
von Bagdad während der Belagerung der Stadt durch die Turkmenen, vergiftet
hatte, sprechen andere gar nicht darüber, sondern berichten nur, dass Mahmud
und Deundu Sultan über einige Zeit gemeinsam regierten (244). Auf jeden Fall
musste die Dynastie der Djelayir, die 814 Bagdad verlassen hatte, ernsthafte
Anstrengungen aufwenden, um Wasit, Basra und Shuster zu halten. Sicheren
Quellen zufolge führte Deundu Hatun viele grausame Kriege mit dem arabischen Emir
„Mani“, der schließlich die Oberhand über diese Orte gewann (245). Natürlich
hatte Deundu Hatun die Tatsache, dass Mahmud Uveys und Muhammed, die Söhne von
Schah Veled noch jung waren, zu ihren Gunsten genutzt, um den Staat nach ihrem
Belieben zu regieren.
Deundu
Hatun hatte offensichtlich Bagdad nach dem Angriff der Karakoyunlular verloren,
aber sie hatte die Mittel gefunden, um die Region von Huzistan zu behalten,
indem sie Schahruh, den Sohn von Timur, über ihre Treue ihm gegenüber in
Kenntnis setzte (246). Diesbezüglich hätte Deundu Hatun nach Semerkani (S. 210
und 225) und Muini (S. 258) ihre Vertreter mit wertvollen Geschenken zu
Schahruh entsendet, um ihn darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie sich ihm
unterwerfen wollte. Dieser Vorschlag wurde von Seiten des Herrschers mit Gunst
angenommen. Er empfing die Vertreter sehr gut, indem er ihnen Geschenke großen
Wertes überreichte. Im Tarih-i Shebinkare
und im el-Menhel us-Safi (247) liest
man, dass Deudu Hatun zur Zeit, als Shuster zur Hauptstadt des Landes erklärt
wurde, ihren Thron mit ihrem Schwiegersohn, Sultan Mahmud, geteilt hatte, aber
dass sie nach fünf Jahren, infolge eines Attentats, das sie gegen ihn
geschmiedet hatte, weitere drei Jahre alleine herrschte. Weder Halil Ethem,
noch Zambaur und Clement Huart führen Deundu Hatun unter den Herrschern an
(248). Zambaur zitiert sie als Herrscherin in den Jahren der Minderjährigkeit
ihrer Söhne; nun hatte Deundu Hatun nach gewaltigen Kämpfen Huveyz und Wait
innerhalb ihrer Grenzen gesichert und war in der Lage gewesen, ihrem effektiven
Reich einen juristischen Aspekt zu verleihen, indem sie ihren Namen in den
Freitagspredigten, die in diesen Regionen gehalten wurden, aufrufen und Münzen
in ihrem Namen prägen ließ (249).
Es
war wiederum Deundu Hatun, die, sei es durch die Kriege, die sie gegen die
Emire ihrer Nachbarländer geführt hatte, als auch auf diplomatischem Wege dem
Staat der Djelayirli zu seiner vergangenen Macht verholfen. Unsere Kenntnisse
über das Privatleben und das Reich von Deundu Hatun beschränken sich bedauerlicherweise
auf die bereits geschilderten Informationen.
Nach
Semerkani verstarb Deundu Hatun im Jahre 818/1415-16; die anderen zum selben
Zweck zu Rate gezogenen alternativen Quellen führen die Jahre 819/1416-17 und
822/1419 an. Somit erscheint uns das Jahr 880/1419 aus dem folgenden Grunde als
das genaueste Datum: Deundu Hatun kam 814/1411-12 nach Shuter, um fünf Jahre
lang die Regentin von Sultan Mahmud zu sein. Nachdem sie ihn aus dem Weg
geräumt hatte, hatte sie drei Jahre lang alleine geherrscht. Nach dieser
Berechnung verstarb Deundu Khan im Jahre 822/1419 und nicht im Jahre 818/1415-16.
Eine
weitere Bestätigung ist dann auch die Tatsache, dass ihe Sohn Uveys, dessen
Vater Shah Veled war (250), im Jahre 822/1419 zu ihrem Nachfolger wurde. Die
Kriege von Uveys gegen seinen anderen Bruder, den Statthalter von Basra, dauerten
lange an. Ermutigt durch die Neuigkeit des Todes von Kara Yusuf, hatte Uveys
beschlossen, Bagdad von den Karakoyunlular zurückzuerobern. Zu diesem Zwecke
hatte er die Stadt belagert. Da Karakoyunlu Muhammed Schah nun in der Stadt
eingesperrt war, blieb ihm nichts Anderes übrig, als Bagdad zu verteidigen.
Diese Stadt war zehn Jahre vorher von Kara Yusuf erorbert worden und nun in die
Hände von Sultan Uveys gefallen; dieser letztere hatte sieben Jahre lang (251)
hier regiert.
Die
Nachfolger von Uveys, d.h. Muhammed bin Schah Veled und der Enkel von Sultan Ahmet,
 Huseyin bin Alauddevle, mussten sich
infolge des Angriffs von Karakoyunlu Schah Muhammed zurückziehen; daraufhin zog
sich Huseyin bin Alauddevle nach Hille zurück (252). Nach einer Belagerung von
sieben Monaten (853/1431-32) durch die Karakoyunlular, wurde er von diesen
ermordert. Dies war das Ende des Staates der Djelayirli.
Nach
einigen Historikern hatte der Staat der Djelayirli mit Sultan Ahmet und nach
anderen mit Sultan Schah Veled sein Ende genommen. Aber, wie wir soeben gesehen
haben, hatte Deundu Hatun, unter ihrer Herrschaft, die Territorien dieses
Staaten, die sich bereits aufgespalten hatten, vereint. Seinerseits war es
ihrem Sohn Uveys gelungen, Bagdad zu erobern und auf diese Weise hatte der
Staat von Djelayirli weiterhin über einen Zeitraum von dreizehn Jahren nach
Deundu Hatuns Tod bestanden.