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Netanjahu – ein Lügner und Demagoge

by Abraham Melzer, Der Semit, 11. September 2015. Ein sehr klarer und teilweise auch zynischer Artikel über Netanjahu, seine Lügen und das Existenzrecht Israels, mit der Bezugnahme auf das Buch von Alan Hart mit dem Titel Zionismus – Der wahre Feind der Juden.

Nein, ich will nicht Netanjahu beschuldigen, zumal der
Vorwurf, dass er ein Lügner und Demagoge sei, nicht neu ist. Dieser Vorwurf
richtet sich aber gegen alle europäischen Staatsmänner und Frauen, die sich
seine Lügen, die nichts anderes sind als Beleidigungen und Diffamierungen,
gefallen lassen und nicht einmal leise protestieren.
Gestern sagte Netanjahu anlässlich seines Besuches in London:
„Erinnert ihr euch, dass man in Europa Produkte von Juden gekennzeichnet hat“? Woran
sollten sich die Engländer erinnern? An die Jaffa Orangen, deren Lable die
Juden den Palästinensern gestohlen haben?
Sollten sie sich erinnern, wie man in Deutschland das
„jüdische“ Produkt, dass der Gummifabrikant
Julius Fromm 1912 entwickelte, nämlich eine
Methode nahtlose Kondome herzustellen, begeistert aufgenommen hatte? Mir ist
nicht bekannt, dass man in Deutschland oder gar ganz Europa je aufgefordert
hätte, dieses Produkt zu boykottieren.   
Es ist mir auch nicht bekannt, dass irgendein Politiker
aufgerufen hätte die Giftgas-Erfindung des Juden Fritz Haber zu boykottieren,
nicht einmal Adolf Hitler hat es gewagt.
Natürlich wollte Netanjahu an den unseligen Slogan erinnern,
„Kauft nicht bei Juden“,  bzw. an den
Boykott jüdischer
Geschäfte, Warenhäuser, Banken, Arztpraxen, Rechtsanwalts- und Notarskanzleien,
den das NS-Regime seit März 1933 plante und am Samstag, dem 1. April 1933, in ganz
Deutschland durchführen
ließ. Am Abend des 1. April brach die NS-Führung den Boykott jedoch ab und ließ
ihn auch wegen der Passivität der Bevölkerung nicht wie geplant nach drei Tagen
fortsetzen, sondern erklärte ihn am 4. April offiziell für beendet, aber
selbst dieser Slogan hat mit dem Boykott von israelischen Produkten aus Judäa
und Samaria, nämlich aus palästinensischen Gebieten, nichts zu tun. Während die
Juden im Dritten Reich machtlos gegen solchen lupenreinen Antisemitismus waren,
können die Israelis dem Spuk sofort ein Ende machen. Sie können sich aus den
besetzten und okkupierten Gebieten zurückziehen.
Wo bleiben aber die heutigen europäischen Politiker, wo
bleibt Francois Hollande oder Angela Merkel? Warum lassen sie es zu, dass
dieser Lügner aus Jerusalem sie und damit alle Europäer beleidigt. Was denkt
sich dieser Parvenü, Sohn eines faschistischen Vaters, der sich selber als
Enkel König Davids betrachtet, wenn er vor der Knesset solch plumpe Lügen
verbreitet? Denkt er etwa wir Europäer haben unsere Geschichte vergessen? Denkt
er etwa, er könnte die europäische Geschichte neu schreiben, so wie er, sein
Vater und viele andere Zionisten, die jüdische Geschichte neu schreiben und
verfälschen.
Diese Agitation reiht sich nahtlos in die Reihe der
Beschimpfungen mit Schaum vor dem Mund, die Netanjahu und andere israelische
Politiker und Politikerinnen von sich geben, 
wenn sie dauernd von der Legitimität des Staates Israel reden und
darüber klagen, dass man dem Staat Israel das Existenzrecht abstreitet. So wie
Henryk M. Broder behauptet, dass „viele Deutsche sich unbewusst den Untergang
des jüdischen Staates wünschen“, weil das der Beweis für ihre Unschuld wäre, so
wollen Zionisten und auch Broder sich immer wieder die Legitimität des Staates
Israel einreden, weil sie wissen, dass die Gründung des Staates nicht „legitim“
war und somit Israels „Existenzrecht“ hinterfragt werden kann.
Natürlich bin ich nicht dafür, dass man den Staat Israel
vernichten soll, aber ich plädiere schon dafür, dass man die Hintergründe
seiner Entstehung und vor allem die Hintergründe der UN-Resolution von November
1947, hinterfragen soll. Wer darüber nichts weiß und wer auch glaubt darüber zu
wissen, sollte das Buch von Alan Hart lesen, das nächstes Jahr im  Frühjahr im Zambon Verlag erscheinen wird: 
ZIONISMUS- DER WAHRE FEIND DER JUDEN.
Netanjahu hat diese Woche London besucht. Warum hat man ihn
dort nicht festgenommen, wie man seinerzeit Augusto Pinochet, ehemaliger
Präsident Chiles, festgenommen hatte. Wann werden endlich europäische Politiker
aufstehen und sagen, genug ist genug.