Israelische Propaganda am Checkpunkt

Übersetzt von Martina Lauer. Am 9. September benutze die israelische Agentur für die Koordinierung
von Regieungsaktionen in den (palӓstinensischen) Territorien [Coordination
of Government Activities in the (Palestinian) Territories – COGAT] das Foto einer
jungen Palӓstinenserin am Grenzort Erez, um zu zeigen, dass
Israel die Studenten in Gaza nicht daran hindert, ihre Stipendien im Ausland
anzutreten. Titel des Fotos: “Aktuell: 65 Studenten verlassen #Gaza zum Studium
im Ausland # WiejedenMonat.”
von Regieungsaktionen in den (palӓstinensischen) Territorien [Coordination
of Government Activities in the (Palestinian) Territories – COGAT] das Foto einer
jungen Palӓstinenserin am Grenzort Erez, um zu zeigen, dass
Israel die Studenten in Gaza nicht daran hindert, ihre Stipendien im Ausland
anzutreten. Titel des Fotos: “Aktuell: 65 Studenten verlassen #Gaza zum Studium
im Ausland # WiejedenMonat.”
Mukarram AbuAlouf beschreibt, was wirklich
geschah:
geschah:
Meine Reaktion zum COGAT Foto von mir,
als ich Gaza am Grenzpunkt Erez verliess. Nicht nur war ich geschockt, als ich
das Foto der israelischen COGAT von mir auf ihrer Facebookseite sah, sondern es
hat mich noch mehr entrüstet, dass sie es für eine Stellungnahme benutzt haben,
die 100% falsch ist. Das bin ICH in diesem Foto – die Palӓstinenserin auf dem israelischen
Propagandafoto, beim Verlassen des Gazastreifens vor acht Monaten, am 29.
Dezember 2014, am Grenzpunkt Erez. Das Lachen auf meinem Gesicht ist ein Lachen
aus Furcht und es ist wirklich ein Wunder angesichts der gerade
durchgestandenen Qualen, dass der Photograph diesen Moment eingefangen hat. Ich
hatte die ganze Zeit entsetzliche Angst, weil der Kontrollpunkt voller
israelischer Soldaten ist, die modernste Waffen haben, und im vollen
Bewusstsein, dass sie unser ganzes Leben kontrollieren. Ich haben für mich
gedacht, dass sie mich jeden Augenblick erschiessen kӧnnen und ich dann nur eine weitere Zahl im palӓstinensischen Totenbuch bin, von Israel getӧtet und von der Aussenwelt vergessen. Deshalb war ich tatsӓchlich erleichtert, dass ich einfach durchkam
und diese besonderen Stufen einer momentanen Freiheit erlebe, die beinahe allen
meinen Leuten in Gaza nie gestattet werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass
ich bereits die drei israelischen Angriffe zwischen 2008-2015 gegen den
Gazastreifen überlebt habe, die jeweils ihre Auswirkungen auf mich und meine
Familie hatten. Ich hatte soviel Angst, dass ich nicht aufpasste und sogar mein
Portemonnaie mit meiner I-20 darin verlor, und ohne I-20, das mit dem Visa
kommt, konnte ich nicht zu meiner Universitӓt in den USA reisen – ich sass tatsӓchlich zwei Wochen in Amman in Jordanien fest. Was mir weitere Schwierigkeiten
und Hürden einbrachte. Ich habe viele meiner Sachen am Checkpunkt verloren und
wer würde nicht, in diesem Nervenzustand, in dem sich jeder finden würde, der
zum ersten Mal ins Ausland reist und die Waffen und Soldaten, die mir so lange
meine Freiheit verwehrt haben und meine Leute den ganzen vergangenen Sommer
lang massakriert haben, aus nӓchster
Nӓhe erlebt. Am Tag meiner Ausreise aus Gaza
durch Erez hatte ich vor, dass ich einige Tage bei meinem Onkel und seiner
Familie in Ramallah verbringen würde, aber ich erhielt keine Erlaubnis.
als ich Gaza am Grenzpunkt Erez verliess. Nicht nur war ich geschockt, als ich
das Foto der israelischen COGAT von mir auf ihrer Facebookseite sah, sondern es
hat mich noch mehr entrüstet, dass sie es für eine Stellungnahme benutzt haben,
die 100% falsch ist. Das bin ICH in diesem Foto – die Palӓstinenserin auf dem israelischen
Propagandafoto, beim Verlassen des Gazastreifens vor acht Monaten, am 29.
Dezember 2014, am Grenzpunkt Erez. Das Lachen auf meinem Gesicht ist ein Lachen
aus Furcht und es ist wirklich ein Wunder angesichts der gerade
durchgestandenen Qualen, dass der Photograph diesen Moment eingefangen hat. Ich
hatte die ganze Zeit entsetzliche Angst, weil der Kontrollpunkt voller
israelischer Soldaten ist, die modernste Waffen haben, und im vollen
Bewusstsein, dass sie unser ganzes Leben kontrollieren. Ich haben für mich
gedacht, dass sie mich jeden Augenblick erschiessen kӧnnen und ich dann nur eine weitere Zahl im palӓstinensischen Totenbuch bin, von Israel getӧtet und von der Aussenwelt vergessen. Deshalb war ich tatsӓchlich erleichtert, dass ich einfach durchkam
und diese besonderen Stufen einer momentanen Freiheit erlebe, die beinahe allen
meinen Leuten in Gaza nie gestattet werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass
ich bereits die drei israelischen Angriffe zwischen 2008-2015 gegen den
Gazastreifen überlebt habe, die jeweils ihre Auswirkungen auf mich und meine
Familie hatten. Ich hatte soviel Angst, dass ich nicht aufpasste und sogar mein
Portemonnaie mit meiner I-20 darin verlor, und ohne I-20, das mit dem Visa
kommt, konnte ich nicht zu meiner Universitӓt in den USA reisen – ich sass tatsӓchlich zwei Wochen in Amman in Jordanien fest. Was mir weitere Schwierigkeiten
und Hürden einbrachte. Ich habe viele meiner Sachen am Checkpunkt verloren und
wer würde nicht, in diesem Nervenzustand, in dem sich jeder finden würde, der
zum ersten Mal ins Ausland reist und die Waffen und Soldaten, die mir so lange
meine Freiheit verwehrt haben und meine Leute den ganzen vergangenen Sommer
lang massakriert haben, aus nӓchster
Nӓhe erlebt. Am Tag meiner Ausreise aus Gaza
durch Erez hatte ich vor, dass ich einige Tage bei meinem Onkel und seiner
Familie in Ramallah verbringen würde, aber ich erhielt keine Erlaubnis.
Ich fand schliesslich heraus, dass
unsere Gruppe von Studenten (die ihr Stipendium von der PLO bekommen hatten –
nicht wie ich), von der Palӓstinensischen
Autoritӓt
NUR die Vereinbarung für die Durchreise durch das heutige Israel direkt nach
Amman erhalten hatten. Glücklicherweise war ich in dieser Gruppe
eingeschlossen, weil ich das amerikanische F1 Visum und ein Visum für Jordanien
hatte. Deshalb und wegen der hӓufigen
Ablehnung meiner Antrӓge
in der Vergangenheit, liessen sie mich durch. Plӓtze im Ausland werden vielen anderen, die sie genauso verdienen,
verweigert. Letztendlich stiegen wir in einen Bus, der uns direkt nach Amman
fuhr; wӓhrend
der gesamten Fahrt bis zum jordanischen Grenzübergang hatten wir einen
Polizeiwagen der israelischen Regierung hinter uns. Dieses Foto wurde OHNE
meine Zustimmung verӧffentlicht
und ist ein Beispiel, wie die Kamera lügt. Aber was erwarte ich schon von einer
Besetzung, die sich zu einem Staat entwickelte, der auf Manipulation, Agression,
Lügen und der Zerstӧrung
eines anderen Volkes aufgebaut ist? Wir sind daran gewӧhnt, dass wir vor den Augen der Welt ins Gefӓngnis kommen und getӧtet
werden. Dass Fotos von uns dazu benutzt werden, um die Behandlung durch Israel
fӓlschlicherweise als wohlwollend
darzustellen, schlӓgt
dem Fass den Boden aus. Mukarram AbuAlouf.
unsere Gruppe von Studenten (die ihr Stipendium von der PLO bekommen hatten –
nicht wie ich), von der Palӓstinensischen
Autoritӓt
NUR die Vereinbarung für die Durchreise durch das heutige Israel direkt nach
Amman erhalten hatten. Glücklicherweise war ich in dieser Gruppe
eingeschlossen, weil ich das amerikanische F1 Visum und ein Visum für Jordanien
hatte. Deshalb und wegen der hӓufigen
Ablehnung meiner Antrӓge
in der Vergangenheit, liessen sie mich durch. Plӓtze im Ausland werden vielen anderen, die sie genauso verdienen,
verweigert. Letztendlich stiegen wir in einen Bus, der uns direkt nach Amman
fuhr; wӓhrend
der gesamten Fahrt bis zum jordanischen Grenzübergang hatten wir einen
Polizeiwagen der israelischen Regierung hinter uns. Dieses Foto wurde OHNE
meine Zustimmung verӧffentlicht
und ist ein Beispiel, wie die Kamera lügt. Aber was erwarte ich schon von einer
Besetzung, die sich zu einem Staat entwickelte, der auf Manipulation, Agression,
Lügen und der Zerstӧrung
eines anderen Volkes aufgebaut ist? Wir sind daran gewӧhnt, dass wir vor den Augen der Welt ins Gefӓngnis kommen und getӧtet
werden. Dass Fotos von uns dazu benutzt werden, um die Behandlung durch Israel
fӓlschlicherweise als wohlwollend
darzustellen, schlӓgt
dem Fass den Boden aus. Mukarram AbuAlouf.
Wie
schnell Palӓstinenser ihr Leben an einem
israelischen Kontrollpunkt verlieren kӧnnen,
zeigt folgender Vorfall:
schnell Palӓstinenser ihr Leben an einem
israelischen Kontrollpunkt verlieren kӧnnen,
zeigt folgender Vorfall:
Am Morgen
des 22. September wurde eine 18-jӓhrige Palӓstinenserin am Checkpunkt 56 in der Shuhadastrasse
in Al Khalil/Hebron tӧdlich verletzt. Ein Augenzeuge
beschrieb, dass Hadil Salah Hashlamoun auf dem Weg zur Schule war, als
israelische Soldaten sie auf Hebrӓisch
anschrien, dass sie vom Eingang des Kontrollpunktes zurückgehen solle. “Sie
schrien sie an, ‘Geh zurück! Geh zurück!’ Ich wusste, dass sie sie nicht
verstehen konnte und so vermittelte ich auf Arabisch und sie hӧrte sofort auf mich und ich brachte sie
vom Eingang zum Ausgang des Checkpunktes,” berichtet Fawaz Abu Aisheh, ein 34-jӓhriger Palӓstinenser und Augenzeuge. Fawaz wurde zur
Seite geschoben, als sich immer mehr Soldaten um die junge Frau im Burqa versammelten
und nach drei Warnschüssen mehrere Kugeln auf Hadil abfeuerten. Wӓhrend sie blutend auf dem Boden lag,
unterhielt sich die Gruppe von Soldaten, lachte und liess die nach fünf Minuten
angekommene palӓstinensische Ambulanz warten.
Bewaffnete israelische Siedler versammelten sich um das schwer verwundete Mӓdchen und fotografierten sie. Auf
Videofilm ist zu sehem, dass ein israelischer Soldat Hadil an den Füssen packte
und sie über den Boden aus der Reichweite der Kamera zog. Nach etwa vierzig
Minuten machten die Soldaten Platz für den israelischen Krankenwagen, der sie
nach Jerusalem brachte, wo sie nach einer Notoperation starb. Die israelische
Armee behauptet, dass Hadil ein Messer gezogen habe und eine Gefahr fӧr die schwer bewaffneten Soldaten
darstellte. Die Armee legte keine Fotos der angeblichen Waffe vor. Nach Unoberichten
erhӧht sich die Zahl der seit Anfang
2015 von der Besatzungsarmee getӧteten
Palӓstinenser mit Hadils Tod auf
mindestens 25.
des 22. September wurde eine 18-jӓhrige Palӓstinenserin am Checkpunkt 56 in der Shuhadastrasse
in Al Khalil/Hebron tӧdlich verletzt. Ein Augenzeuge
beschrieb, dass Hadil Salah Hashlamoun auf dem Weg zur Schule war, als
israelische Soldaten sie auf Hebrӓisch
anschrien, dass sie vom Eingang des Kontrollpunktes zurückgehen solle. “Sie
schrien sie an, ‘Geh zurück! Geh zurück!’ Ich wusste, dass sie sie nicht
verstehen konnte und so vermittelte ich auf Arabisch und sie hӧrte sofort auf mich und ich brachte sie
vom Eingang zum Ausgang des Checkpunktes,” berichtet Fawaz Abu Aisheh, ein 34-jӓhriger Palӓstinenser und Augenzeuge. Fawaz wurde zur
Seite geschoben, als sich immer mehr Soldaten um die junge Frau im Burqa versammelten
und nach drei Warnschüssen mehrere Kugeln auf Hadil abfeuerten. Wӓhrend sie blutend auf dem Boden lag,
unterhielt sich die Gruppe von Soldaten, lachte und liess die nach fünf Minuten
angekommene palӓstinensische Ambulanz warten.
Bewaffnete israelische Siedler versammelten sich um das schwer verwundete Mӓdchen und fotografierten sie. Auf
Videofilm ist zu sehem, dass ein israelischer Soldat Hadil an den Füssen packte
und sie über den Boden aus der Reichweite der Kamera zog. Nach etwa vierzig
Minuten machten die Soldaten Platz für den israelischen Krankenwagen, der sie
nach Jerusalem brachte, wo sie nach einer Notoperation starb. Die israelische
Armee behauptet, dass Hadil ein Messer gezogen habe und eine Gefahr fӧr die schwer bewaffneten Soldaten
darstellte. Die Armee legte keine Fotos der angeblichen Waffe vor. Nach Unoberichten
erhӧht sich die Zahl der seit Anfang
2015 von der Besatzungsarmee getӧteten
Palӓstinenser mit Hadils Tod auf
mindestens 25.
http://mondoweiss.net/2015/09/israeli-propaganda-purposes
http://palsolidarity.org/2015/09/palestinian-teen-shot-in-hebron-by-israeli-forces-dies-from-injuries/