General

Der Verein Amis du Musée du Judaïsme Marocain


Liebe
Leserinnen und Leser,
wir
sind bereits in zwei unserer Interviews mit dem Judentum in Marokko in Kontakt
getreten und haben dann auch das Museum jüdischer Kultur in Casablanca
vorgestellt, das bisher das erste jüdische Museum der arabischen Welt ist.
Hier
finden Sie den Link zur Museumsbeschreibung:
 
Heute
möchte wir Ihnen den Verein vorstellen, der sich um das Museum und seine
reichhaltige Sammlung jüdischer Gegenstände und Bilder kümmert. Es handelt sich
darum um den Association des Amis du
Musée du Judaïsme Marocain
(Verein der Freunde des Museums des
marokkanischen Judentums).
Für
ProMosaik e.V. stellen Marokko und die Türkei heute in der muslimischen Welt
wichtige Beispiele des friedlichen Zusammenlebens von Juden und Muslimen dar,
ein Zusammenleben, das wir uns erneut aneignen sollten. Ich finde, dass die
positiven Erfahrungen des Zusammenlebens der Juden und Muslime in der
muslimischen Welt nach der Eroberung Granadas durch die spanische Reconquista
1492 unbedingt gewürdigt werden sollen. Die Juden wurden in der muslimischen
Welt aufgenommen. Marokko und das Osmanische Reich haben die Juden von der
Verfolgungswelle in Europa gerettet.  

Gerade
heute sollten wir in diesem Zusammenleben eine friedliche Lösung des
Nahostkonflikts sehen, jenseits des Zionismus und vor dem Zionismus. Was wird
von diesem Zusammenleben, diesem Nebeneinander und Miteinander retten können,
das hängt von uns ab. Aber dieser Herausforderung müssen wir uns stellen.  
Das
erste Ziel, das sich der Verein setzt, besteht in der Wahrung des kulturellen Reichtums
und der ethnischen und religiösen Vielfalt des Landes. Heute leben in Marokko,
wo die Juden seit 2000 Jahren Teil der Gesellschaft sind, nur  mehr einige Tausende Juden. Aufgrund der
niedrigen Anzahl der Juden kommt die heutige marokkanische Gesellschaft nicht
mehr so sehr in Kontakt mit der jüdischen Gemeinde, wie es in der Geschichte
der Fall war. Daher kennen sehr wenige die Geschichte der Juden in Marokko. Diesem
Unwissen möchte das Museum mit seiner Arbeit aktiv entgegenwirken.  
Das Museum verfolgt daher das Ziel, dieses
kulturelle Erbe der Juden in Marokko zu bewahren und den Menschen zugänglich zu
machen. Prof. Simon Lévy ist es durch seine unermüdliche Arbeit gelungen,
verschiedene Denkmäler der jüdischen Geschichte in Marokko zu retten, wie z.B.
die Synagoge von Ben Walid in Tetouan, die Synagogen Ben Danan und Slat
Elfassiyin in Fes und ländliche Synagogen wie die von Oufrane de l’Anti-Atlas und
d’Ighil N-Ogho. Das Museum ist vor allem ein ethnographisches Museum und zeigt
zahlreiche Gegenstände, die von der zweitausendjährigen Geschichte der Juden in
Marokko berichten.
Es ist heute sehr wichtig das Werk von
Prof. Simon Lévy weiterzuführen, der Folgendes sagte:
Meine Religion ist das Judentum und
meine Kultur der Islam.


Es geht darum, den kulturellen
Reichtum Marokkos nicht zu vergessen. Hier leben Muslime, Juden und Christen
miteinander und möchten diese Kultur des friedlichen Zusammenlebens an die
nächsten Generationen weitergeben.  
ProMosaik e.V. ist der Überzeugung,
dass uns der Verein dieses Museums wegweisend zeigt, wie das friedliche
Zusammenleben gestaltet sein soll: interkulturell und interreligiös, und im
Zeichen des Friedens und der gegenseitigen Wertschätzung.  
Weitere Informationen zum Verein der
Freunde des Museums, Filmmaterial und weiterführende Literatur, sowie
Informationen über die Mitglieder und die konkreten Projekte finden Sie hier:
Wir freuen uns auf Ihre
Kommentare und Zuschrift unter: info@promosaik.com
Dankend
Dr. phil. Milena Rampoldi von
ProMosaik e.V.