General

Vereinspräsentation La Escuelita

Verein:            La Escuelita e.V.

Webseite:       www.la-escuelita.de

Wirkungsbereich:

Der Verein versucht Kindern in Peru, die keine wirkliche Betreuung
erhalten und oftmals auf sich alleine gestellt sind, tatkräftig zu
unterstützen. Viele Familien sind darauf angewiesen, dass die Kinder
ihren eigenen Beitrag zum Einkommen leisten, damit die Familie überleben
kann und können somit nicht zur Schule.

Diese Kinderarbeit führt in den meisten Fällen dazu, dass die Kinder
keine richtige Bildung erhalten und später im Erwachsenenalter ebenfalls
darauf angewiesen sind, dass ihre eigenen Kinder schon im Kindesalter
arbeiten gehen.

Diesen Kreislauf versucht der Verein zu durchbrechen, indem er den Kindern Schulbildung ermöglicht.

Ziel:

Die Idee der Unterstützung peruanischer Kinder entstand im April
2008. Die Zustände in Peru gestalten sich wie in anderen Ländern
Lateinamerikas für die Menschen als äußerst schwierig. Viele Mütter sind
so beispielsweise als Tagelöhner ohne sichere Anstellung und ohne
jegliche Versicherung unter harten Bedingungen auf den Feldern von
Großgrundbesitzern tätig. Die Arbeitstage betragen oftmals mehr als
zwölf Stunden, und dies ganz abgesehen von den geringen Löhnen, die sie
für ihre Arbeit erhalten. Ihr Verdienst reicht hierbei selten aus, um
mehr als die täglichen Bedürfnisse zu decken. Eine medizinische
Versorgung oder eine schulische Ausbildung für die Kinder der Familien
sind so oftmals nicht zu realisieren. Diese Zustände zeichnen folglich
das gesamte Familienbild. Aufgrund der langen Arbeitstage wird die
Betreuung der Kinder vernachlässigt, viele Kinder müssen ab ihrem
zehnten Lebensjahr bei der Feldarbeit mitwirken, und in vielen Familien
bleibt das soziale Leben demzufolge vollkommen auf der Strecke.

Der Verein versucht demnach zum einen eine Alternative zum harten
Alltag der Familien zu bieten und zum anderen durch Bildung die Chancen
und die Perspektiven der Menschen zu verbessern. La Escuelita bestand
bis Ende letzten Jahres aus einer zentral gelegenen Schule für die
Kinder des Ortes. Da sich die Organisation aber aufgrund der
Anfahrtswege der Kinder schwierig gestaltete, hat sich der Verein nun zu
einer „fliegenden“ Schule weiterentwickelt.

So fahren eine Lehrerin und drei freiwillige Helfer nun jeden
Samstagmorgen zur Gemeinde in Sachaca, um das Projekt la Escuelita mit
den 25 vor Ort wohnenden Kindern zu realisieren. Die Arbeit mit den
Kindern ist zweigeteilt. Der Schwerpunkt liegt auf einer
Basisschulbildung in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen.
Ebenfalls finden Gemeinschaftsspiele mit den Kindern statt, um zum einen
für eine Auflockerung zu den schulischen Inhalten zu sorgen und zum
anderen, um eine Gemeinschaft unter den Kindern aufzubauen und ihre
soziale Kompetenz zu fördern.

Das Angebot für die Eltern beschränkt sich derzeitig noch auf ein
Wochenendseminar pro Monat. Vier ortsansässige Freiwillige unterstützen
den Verein Escuelita e.V. hierbei. Ein Rechtsanwalt, zwei Psychologen
und ein Sprachwissenschaftler engagieren sich und versuchen so gut es
geht auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort einzugehen. Der Verein
denkt, dass es notwendig ist, für beide Parteien eine
Entwicklungsmöglichkeit anzubieten, sowohl für die Kinder als auch für
die Erwachsenen, die mit sehr vielen Problemen zu kämpfen haben. Die
Kinder und ihre Eltern werden auf Dauer auch nur eine Chance haben, ihre
Situation zu verbessern, wenn sie beide Hand in Hand arbeiten und den
schwierigen Weg Richtung Zukunft zusammen beschreiten. Eine Familie
stellt ein labiles Gleichgewicht dar, das nur funktioniert, wenn Einheit
gegeben ist. Deswegen hält der Verein es für sinnvoll, neben der
Bildung der „Kleinen“ ebenfalls für die „Großen“ etwas zu tun.

Zum Problem wird Kinderarbeit dann, wenn

  • Armut die Kinder dazu zwingt,
  • Schule oder Ausbildung dadurch nicht möglich sind,
  • Die Gesundheit der Kinder dadurch beeinträchtigt wird und
  • sie durch gesellschaftliche und familiäre Haltung dazu angehalten werden.

Häufig müssen Kinder zum Familieneinkommen beitragen, indem sie den
Eltern helfen, sei es in der Landwirtschaft, aber auch im Handwerk,
Handel oder einem anderen Familienbetrieb. Viele Kinder sind auch
selbstständig tätig, zum Beispiel als Straßenverkäufer, Schuhputzer,
Autowäscher oder Wächter. Dabei müssen Kinder häufig Arbeiten erledigen,
die für ihr Alter zu gefährlich sind. Dabei ist auch das Unfallrisiko
zu hoch für diese „kleinen Erwachsenen“. So sieht die Realität in fast
allen Ländern der Dritten Welt aus und ebenso in Peru. In einigen Fällen
spielen der Alkoholismus, der Analphabetismus und die Unwissenheit der
Eltern eine große Rolle und erschweren nur noch die so schon schwere
Situation des Kindes. Für die Kinder wird keine Notwendigkeit der
Schulbildung gesehen, denn es ist der harte Arbeitsalltag, der das Leben
der jungen Menschen bestimmt. Der Ausbruch aus diesen Lebensumständen
ist für die Eltern nicht vorstellbar und stellt noch mehr für die Kinder
ein unüberwindbares Hindernis dar. Auf der Webseite von Escuelita e.V.
heißt es daher: „Aufgrund dieser unmenschlichen und perspektivlosen
Situation der Kinder Perus haben wir die Initiative ergriffen und
arbeiten für die Ausbildung, bessere Lebensbedingungen und die Zukunft
der Kinder.“

Unterstützungsmöglichkeiten:

Der Verein kann durch Spenden oder eine Mitgliedschaft unterstützt werden.

Dr. phil. Milena Rampoldi 
Redaktion von ProMosaik e.V.