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Vereinspräsentation El Pueblo Unido – Solidarität mit Lateinamerika

Verein:            El Pueblo Unido – Solidarität mit Lateinamerika e.V.

Webseite:       www.el-pueblo-unido.de

Wirkungsbereich:

Im Juni 1989 haben sieben Freunde, eine Erzieherin, vier Theologinnen
und Theologen sowie zwei Ärzte in Tübingen den Verein “El pueblo unido –
Solidarität mit Lateinamerika e.V.” gegründet. Die persönlichen
Beziehungen einiger Vereinsmitglieder nach Lateinamerika stellten den
Ausgangspunkt für einen gemeinsamen Traum von einer gerechteren,
solidarischen Welt dar, der sich dann auch in den Schritten konkreter
Projektarbeit zeigen sollte.

Mit Fachkräften vor Ort erarbeiten die Vereinsmitglieder Projekte und
unterstützen sie durch Spendengelder. Durch eine Internet-Web-Seite,
Rundbriefe und Veranstaltungen informieren die Vereinsmitglieder ihre
Spender und eventuelle Interessierte.

Ziel:

Wie in fast allen armen Ländern der Welt fehlt es auch in Peru an
Bildungskonzepten, welche die Interessen der Armen wahrnehmen und
vertreten. Der Staat schreibt zwar “Bildung für alle” in sein
Regierungsprogramm, lässt es aber an der entsprechenden Umsetzung
fehlen. Bildung, Schulbildung und Ausbildung garantieren zwar keinen
Ausstieg aus dem Teufelskreis der Armut, sind aber doch eine potentielle
Grundbedingung dafür. Zwar wurde im Jahr 1993 der Versuch unternommen,
das gesamte Bildungswesen in Peru zu privatisieren. Dieses Experiment
scheiterte. So haben die gegenwärtigen staatlichen Maßnahmen im
peruanischen Bildungswesen weiterhin zur Folge, dass der Zugang zur
Bildung den Armen oft schwer oder sogar unmöglich gemacht wird. Viele
können zum einen kaum die Kosten für Schuluniform, Schulgeld und
Lernmittel aufbringen, zum anderen sind die Kinder auch schon früh
eingespannt, um ihre kleinen Geschwister zu hüten oder um einen
finanziellen Beitrag zum Lebensunterhalt der Familien zu erwirtschaften.

An diesem Punkt hat der Verein angesetzt.

Zunächst entstand aus persönlichen Kontakten zu Alsina Zegarra, einer
pensionierten Lehrerin und Gewerkschafterin in Cajamarca (Peru), ein
Projekt zur finanziellen Unterstützung einer Lehrergruppe, die ihre
Unterrichtspraxis im Blick auf die Lebensverhältnisse der Armen
reflektieren und neu erarbeiten wollte.

Als Folge dieser konzeptionellen Arbeit der peruanischen Lehrerinnen
und Lehrer und aus ihren Beziehungen zu den Menschen, die in den
Armenvierteln der Provinzhauptstadt im nordwestlichen Andenhochland
leben, entstand die Idee zum Bau einer eigenen Schule in dem
Armenviertel von San Roque.

Das Ziel sollte sein, den Kindern, die aufgrund ihrer
Arbeitstätigkeit und familiären Armut gar nicht oder nur sporadisch zur
Schule gehen können, den Zugang zu einer schulischen Bildung zu
ermöglichen. So sollte die Schule dann auch den Namen “Aulas abiertas /
Offene Klassenzimmer – Vuelta a la Escuela / Zurück zur Schule” tragen.

Nach und nach nahm diese Schule Gestalt an: 1993 wurde ein 11 Ar
großes Grundstück gekauft, auf das dank der tatkräftigen Hilfe
zahlreicher Eltern und mit der ehrenamtlichen Arbeit zweier engagierter
peruanischer Bauingenieure in einem ersten Bauabschnitt zunächst ein
Saal, eine Küche, zwei Klassenzimmer und Toiletten gebaut wurden.

In dieser Größe wurde der Schulbetrieb am 30. Mai 1994 für 60 Kinder
in vier Klassen offiziell eröffnet. Träger der Schule ist eine eigens
dazu gegründete Körperschaft, die sich CODAC (Coordinadora departamental
de Acción Civica para la Educación Cajamarca) nennt und die das Geld,
das El Pueblo Unido von Spendern bekommt, verantwortlich verwaltet.

Mittlerweile besuchen 230 Kinder die Schule in zwei Vorschulklassen
und sechs Klassen der Primaria (dieser Schultyp entspricht in etwa einer
erweiterten Grundschule bei uns). Die Schule ist in ihrer ursprünglich
geplanten Größe mit sechs Klassenzimmern, Aula und Küche, Lehrerzimmer,
Gesundheitsstation, Werkstätten, Spielplatz und Garten fast fertig
gestellt und zu einem Schmuckstück des Armenviertels geworden, auf das
die Kinder und ihre Eltern sehr stolz sind.

Die Kinder bekommen in der Schule täglich ein nahrhaftes Mittagessen,
das von den Müttern abwechselnd zubereitet wird. Begleitet von
regelmäßiger gesundheitlicher Untersuchung und Versorgung kann so die
Unterernährungsquote bei den Kindern im Verlauf eines Schuljahres von
90% auf ca. 30% gesenkt werden.

Unterstützungsmöglichkeiten:

Der Verein kann durch Spenden unterstützt werden.

Dr. phil. Milena Rampoldi

Redaktion von ProMosaik e.V.