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Vereinspräsentation Leben nach Tschernobyl – Hilfe für Kinder in Weißrussland, Südpfalz


Verein:            Leben nach Tschernobyl – Hilfe für Kinder in Weißrussland, Südpfalz e.V.
Webseite:        www.tschernobylhilfe-suedpfalz.de

Wirkungsbereich:

Der Verein führt den Namen „Leben nach Tschernobyl – Hilfe für Kinder
in Weißrussland, Südpfalz e.V.“. Die Zielsetzung des Vereins  besteht
in der Förderung von humanitärer Hilfe für die von der
Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl betroffenen Menschen in
Weißrussland.
Der Verein organisiert jedes Jahr einen dreiwöchigen
Erholungsaufenthalt für Kinder aus Weißrussland, führt Hilfstransporte
durch und bietet für alle Interessierte eine Studienfahrt an, um das
Land Weißrussland, die Menschen und insbesondere die „Kinder“ der durch
den Verein unterstützten Gastfamilien näher kennenzulernen.

Ziel:

Die Katastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 im
Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Nähe der ukrainischen
Stadt Prypjat. Als erstes Ereignis wurde sie auf der siebenstufigen
internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse als
katastrophaler Unfall eingeordnet.

Bei einer unter der Leitung von Anatoli Stepanowitsch Djatlow
durchgeführten Simulation eines vollständigen Stromausfalls kam es
aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen die geltenden
Sicherheitsvorschriften sowie der bauartbedingten Eigenschaften des mit
Graphit moderierten Kernreaktors vom Typ RBMK-1000 zu einem
unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors
führte. Innerhalb der ersten zehn Tage nach der Explosion wurde eine
Aktivität von mehreren Trillionen Becquerel freigesetzt. Die so in die
Erdatmosphäre gelangten radioaktiven Stoffe, darunter die Isotope 137Cs
mit einer Halbwertszeit (HWZ) von rund 30 Jahren und 131I (HWZ: 8 Tage),
kontaminierten infolge radioaktiven Niederschlags hauptsächlich die
Region nordöstlich von Tschernobyl sowie viele Länder in Europa.

Vgl. hierzu den folgenden Artikel auf Spiegel.de:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13520367.html

Nach der Katastrophe begannen sogenannte Liquidatoren mit der
Dekontamination der am stärksten betroffenen Gebiete. Unter der Leitung
des Kurtschatow-Instituts errichtete man bis November 1986 einen aus
Stahlbeton bestehenden provisorischen Schutzmantel, der meist als
„Sarkophag“ bezeichnet wird.

Den Menschen und Kindern, die in Tschernobyl oder in der Umgebung
leben, versucht der Verein durch folgende Projekte tatkräftig unter die
Arme zu greifen:

Kindererholung
Der Verein konnte über 1000 Kinder – eine bewegende Zahl – nach
Deutschland einladen. Dies sagte der Vorsitzende Jürgen Wiegandt,
anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Vereins beim Familientag in
Freisbach. Der Verein sucht jedes Jahr neue Gastfamilien für die
Ferienaufenthalte der weißrussischen Kinder in der Südpfalz und im Raum
St. Georgen / Schwarzwald. Viele Gastfamilien sind oft bereit, auch in
den folgenden Jahren eines der neun- bis dreizehnjährigen Kinder
aufzunehmen; doch der Verein ist stets bemüht, neue Gastfamilien zu
finden, um die Kinder aufzunehmen, damit auch mehr Kinder einen Urlaub
in Deutschland genießen können. Die Kinder sind in der Regel während der
Sommerferien in der Region zu Besuch.

Hilfstransporte
Im Frühjahr startet der Verein seine Aktion – Lebensmittelpakete
packen. Mitglieder und Helfer reisen nach Shitkowitschi und packen vor
Ort Pakete für die Familien. Wer den Verein hier unterstützen möchte,
kann sich unter „Vorlagen“ auf der Webseite von Leben nach Tschernobyl
das Bestellformular herunterladen.
Jedes Jahr im Herbst startet aus der Südpfalz ein Konvoi mit
Hilfsgütern für die Menschen in Shitkowitschi / Oblast Gomel und
Umgebung. Der Konvoi wird von Vorstandsmitgliedern sowie vielen
Vereinsmitgliedern als Helfern in Eigenregie organisiert. Es gibt einen
Konvoileiter, der das Fahrerteam zusammenstellt und für die Fahrt und
ihre Organisation verantwortlich ist
Im Herbst werden Pakete mit Kleidung, Hygiene- und Reinigungsmittel,
Fahrräder, Kinderwagen, Krankenhausinventar und vieles mehr mit dem
Konvoi transportiert. Es fehlt im Zielgebiet an allem.
Die meisten Pakete werden von den Gasteltern für „ihre“ Kinder und
deren Familien in Weißrussland gepackt, vieles geht aber auch an
öffentliche Einrichtungen. So erhalten z.B. Krankenhäuser Bettwäsche und
Arbeitskleidung, Kindergärten und Schulen bekommen Spielsachen und
Schreibutensilien, auf die sich viele Kinder vor Ort sehr freuen.
Auch viele Firmen spenden immer wieder Hilfsgüter, die dann vor Ort
in Weißrussland an öffentliche Einrichtungen abgegeben werden, wie z.B.
Waschpulver, Hygiene- und Reinigungsartikel, Lebensmittel, usw.

Studienfahrt nach Weißrussland
Der Verein bietet jedes Jahr den Mitgliedern, Gasteltern und
Interessierten die Möglichkeit in Weißrussland die unterstützte Region
um Shitkowitschi zu besuchen. Die Studienfahrt ist zu einer wichtigen
Institution der Vereinsarbeit geworden. Viele Gastfamilien und
Interessierte nutzen diese Möglichkeit, um das Land und die Menschen
näher kennenzulernen. Die deutschen Gastfamilien treffen „Ihre“ Kinder,
die Deutschland schon einmal besucht haben.
Die Reise wird vom Verein veranstaltet und dauert in der Regel 8
Tage. Als Reisezeit hat sich in den vergangenen Jahren der Zeitraum ab
Mitte Mai bewährt. Die Teilnehmer können mit dem Flugzeug oder dem Zug
reisen. Die notwendigen Formalitäten für die Reise und den Aufenthalt in
Weißrussland organisiert der Verein.

Unterstützungsmöglichkeiten:
Der Verein kann durch eine Spende oder Mitgliedschaft unterstützt werden.

Dr. phil. Milena Rampoldi 
Redaktion von ProMosaik e.V.