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Kunst- und Literaturverein für Gefangene

Verein:             Kunst- und Literaturverein für Gefangene e.V.

Webseite:        www.kunst-und-literaturverein.de


Wirkungsbereich:

Der Verein betreibt eine Bibliothek, die zur Zeit einen Bestand von
mehr als 32.000 Medieneinheiten umfasst. Zu den Medieneinheiten zählen
vorgeblich Bücher. Die Bibliothek verfügt aber auch über Hörbücher und
CDs. Jeder Gefangene einer Justizvollzugsanstalt oder Patient eines
Landeskrankenhauses kann sich an die Fernleihe wenden, um Bücher
auszuleihen.

Bevor die Bücher empfangen werden können, müssen die jeweiligen Anstalten dies genehmigen.

Ziel:

Der Verein wurde 2002 in Dortmund gegründet. Die Bibliothek arbeitet
aber bereits seit 1986 erfolgreich und wurde 2002 lediglich vom Verein
übernommen.

1979 begann eine Gefangeneninitiative mit ihrer Arbeit, Gefangene und
deren Angehörige zu betreuen. Schnell wurde der Bedarf nach Büchern bei
den Gefangenen deutlich, weshalb 1983 die erste Bücherzentrale
entstand. 1986 stellte die Stadt Dortmund schließlich Räumlichkeiten zur
Verfügung, in denen die Bücher verwaltet werden konnten. Durch Presse
und Mundpropaganda wurden immer mehr Menschen auf die Bibliothek
aufmerksam, wodurch es zu immer mehr Bücherspenden kam.

Die Bibliothek ging während ihres Bestehens durch so manch schwierige
Phase. Hierbei kam es zu finanziellen Engpässen, Insolvenzen von
damaligen Trägervereinen und einem Brand, der einen großen Teil des
damaligen Bestandes vernichtete. Dennoch blieb man über all die Jahre,
dank der vielen ehrenamtlichen Mitwirkenden, dem Konzept des Vereines
treu.

Die Bibliothek des Vereins verfolgt nicht nur das Ziel, den
Gefangenen oder Patienten eine Form der Ablenkung von ihrem Alltag in
den Anstalten darzureichen, sondern auch eine Fortbildungsmöglichkeit
für die Gefangenen zu schaffen.

Besonders durch großzügige Spenden von Verlagen hat sich der
Sachbuchbestand der Bibliothek enorm erhöht. Zudem verfügt man
mittlerweile auch über 1.000 Sprachlernkassetten. Die Gefangenen sollen
die Möglichkeit erhalten, ihre Haftzeit produktiv nutzen zu können, um
bei einer späteren Entlassung eine bessere Perspektive für sich zu
haben. Mit einem zweiten Projekt „Kultur hinter Mauern“, bei dem
Künstler die Haftanstalten aufsuchen, um ihre Künste zu präsentieren,
versucht man ebenfalls Interessen bei den Gefangenen zu wecken, die
ihnen später dabei helfen könnten, ein straffreies Leben fernab von der
Kriminalität zu führen.

Unterstützungsmöglichkeiten:

Die Verleihung der Bücher und sonstigen Medien an die Gefangenen und Patienten erfolgt in der Regel kostenlos.

Nachdem die Anstalten ihre Genehmigung erteilt haben, dass die
Gefangenen und Patienten Bücher und Medien erhalten dürfen, erfolgt die
Versendung per Post. Da die Bibliothek keine gesonderte Vereinbarung mit
der deutschen Post oder anderen Postdienstleistern hat, übernimmt der
Verein die Zusendungskosten zu den Leserinnen und Lesern. Die
Retourkosten werden in der Regel vom Leser getragen.

Der Verein bittet die Leser darum, sich solidarisch zu verhalten und
den Verein mit Briefmarkenspenden zusätzlich zu unterstützen, sofern
dies möglich ist.

Um aber den Betrieb der Bibliothek weiter am Laufen zu halten und die
Zusendungen der Medien weiterhin gewährleisten zu können, ist der
Verein auch auf Spenden angewiesen. Seine Mitglieder bittet der Verein
nicht nur einfach den Mitgliedsbeitrag zu zahlen, sondern auch aktiv
mitzuhelfen.

Neben den Mitgliedern ist der Verein aber auch immer dankbar, wenn
sich Menschen bereiterklären, ehrenamtliche Aufgaben in der Bibliothek
zu übernehmen. Dasselbe  gilt für Menschen, die bei der Betreuung von
Veranstaltungen mithelfen oder ihre Unterstützung bei der Erstellung von
Werbematerial anbieten. Künstler aus allen Bereichen, die sich bereit
erklären, in Haftanstalten aufzutreten, sind auch jederzeit willkommen.

 Die Redaktion von ProMosaik