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Gehen wir mal 10 Jahre zurück…. 2004: der Mord an Sheikh Yasin, Gründer von Hamas

Liebe Leserinnen und Leser,

stauben Sie mal diesen Artikel aus der Sozialistischen Zeitung von 2004 aus:

http://www.vsp-vernetzt.de/soz/0404041.htm

Hier wird erklärt, wie Israel OHNE KEINE ZWEIFEL an seinem Handeln konsequent politische Morde verübt, genau nach der Zweifellosigkeit jener Menschen, die uns nach Erich Fried wirklich Angst machen sollten.

Vergessen wir nicht einige Elemente des Szenarios:

Sheikh Yasin verließ morgens nach dem Gebet die Moschee.

Er war lahm, halb blind und bewegte sich im Rollstuhl fort.

 Quelle: Wikipedia

Im Artikel der Sozialistischen Zeitung heißt es u.a…..
schon vor 10 Jahren, dass die westlichen Länder absolut NICHTS machen, um Israels Kolonialpolitik zu stoppen… die seit Jahrzehnten weitergeht….
Es hat sich nichts geändert….

dankend

Dr. phil. Milena Rampoldi

Redaktion von ProMosaik. e.V.

Anbei noch andere Beiträge über Ahmed Yasin: 

Scheich Ahmed
Yasin wurde ca. 1938 als eines von neun
Kindern in einem Fischerdorf beim heutigen Ashkalon geboren. Der
so genannte Unabhängigkeitskrieg der Israelis 1948 zwingt Jassins
Familie zur Flucht in den von damals von Ägypten kontrollierten
Gazastreifen. Er wächst in einem Flüchtlingslager auf.


Beim Muscheltauchen
verletzt er sich 1952 schwer an der Wirbelsäule, wird querschnittsgelähmt
und sitzt seither im Rollstuhl. Ende der sechziger Jahre studiert er
Sprachen und
islamische
Religion unter anderem an der

Al-Azhar-Universität
in
Kairo. Nach der
Besetzung des Gazastreifen 1967 und des Westjordanlands durch Israel
bemüht sich Yasin um einen Aufbau eines muslimischen Widerstandes. 1984
beschließen Yasin und seine Anhänger sich am bewaffneten Widerstand
gegen Israel zu beteiligen. Yasin wird von Israel festgenommen und zu 13
Jahren Haft verurteilt, kommt jedoch ein Jahr später bei einem
Gefangenenaustausch frei. Nach Beginn der ersten Intifada 1987 gründet
Yasin die Hamas, was die Abkürzung von “Islamischer
Widerstand” ist, und gleichzeitig “Einsatz, Eifer” bedeutet. Sie
wächst rasch zur bedeutendsten Widerstandsbewegung in Palästina an. 


1989 wird Yasin zusammen mit rund 200 weiteren
Hamas-Mitgliedern festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt. 1997
wird Yasin im Austausch gegen zwei Mitarbeiter des israelischen
Geheimdienstes Mossad, die in Jordanien festgehalten bei einem
gescheiterten Mordversuch festgenommen werden, freigelassen. Scheich Yasin
war schwerhörig und fast blind. Am 6. September 2003 wirft die Luftwaffe
der israelischen Besatzungsarmee eine 250 Kilogramm schwere Bombe auf ein
Gebäude ab, in dem sich angeblich die Hamas-Führung versammelt haben
soll. Yasin entkommt – bis auf eine Handverletzung – unversehrt,
unzählige Unschuldige werden ermordet.

Am 22. März 2004 feuert ein israelischer Kampfhubschrauber drei
Raketen auf Yasin ab, als dieser gerade die Moschee verlässt. Der
Hamas-Gründer kehrt zu seinem Schöpfer zurück. Einer seiner
engste Begleiter,


Ismail Haniyeh
überlebte den Anschlag.

Erklärung der Islamisches Bildungs- und Kulturzentrum zum Martyriums Yasins 

Österreich 1080 Wien, Laudongasse 56, 
ibikuz@telering.at
25.3.2004 

Mit Recht hat die gesamte zivilisierte Welt die verbrecherische Ermordung des
palästinensischen Scheychs Yassin als barbarischen terroristischen Akt
verurteilt. Diese abscheuliche Schandtat wird den legitimen Widerstand gegen den
Staatsterrorismus Israels stärken und die Einheit des palästinensischen Volkes
und aller Muslime im Kampf für einen gerechten Frieden in Palästina steigern.
Mit diesem berechtigten Widerstand gegen die staatsterroristische Politik
Israels und dessen Komplizen in den USA hat allerdings die sogenannte Al Kaida absolut
nichts zu tun. Deren verbrecherische Anschläge gegen unschuldige Zivilisten wie
etwa jüngst in Spanien sollen den gerechten Widerstand des palästinensischen
Volkes und den Islam insgesamt in Misskredit bringen und den Unterschied
zwischen legitimem Befreiungskampf und Terrorismus verwischen. Vergessen wir
nicht, von wem solche zwielichtige Figuren wie Osama bin Laden und Mulla Omar
von Anfang an unterstützt wurden und von wem sie bis heute medial groß gemacht
werden, wer also die wahren Hintermänner des internationalen Terrorismus sind.
Es sind die gleichen, die mit dem Kampf gegen den Terrorismus ihre rassistische
Vertreibungs- und aggressive Kriegspolitik rechtfertigen, den Islam und die
Muslime weltweit an den Pranger stellen und einen neuerliche Weltkrieg vom Zaun
brechen wollen. Alle gerechtigkeits- und friedliebenden Menschen in der Welt
sind in dieser Situation aufgerufen, sich dagegen zu erheben und solidarisch
Widerstand zu leisten.

Ibikuz

Erklärung der HDR zur Ermordung von Sheich Ahmed Yasin 

info@hdr-org.de

Die Ermordung von Sheich Ahmed Yasin durch Ariel Sharon ist der Ausdruck
eines sehr gefährlichen Staatsterrors ! Der Gründer und geistige Führer der
HAMAS, Sheich Ahmed Yasin wurde gestern morgen vor einer Moschee in Gaza durch
Beschuss israelischer Helikopter ermordet. Eine der 3 abgefeuerten Raketen hat
den aufgrund einer Lähmung an einen Rollstuhl gebundenen Sheich Yasin direkt
getroffen und seinen Körper in Stücke zerfetzt. Neben Sheich Yasin haben auch
sein Sohn, seine beiden Leibwächter sowie vier weitere Zivilisten bei dem
Anschlag ihr Leben verloren.

Nach einem auf der türkischen Internet-Seite der BBC erschienenen Bericht
sei dieser gegen Sheich Yasin gerichtete Mordanschlag von Ariel Sharon
persönlich organisiert und geleitet worden.

Es bleibt nun abzuwarten, wie ernst insbesondere die westlichen Staaten ihre
seit gestern geäußerten Verurteilungen des Mordanschlages wirklich meinen, ob
sie diesen Verurteilungen auch Taten folgen lassen werden, die geeignet sein
werden, dass Israel sich aus den besetzten Gebieten zurückzieht und endlich
seine aggressive Politik beenden wird, oder wie gewohnt leeres Geschwätz
bleiben wird.

Wann werden die Staaten und Kreise, die in Anbetracht der aggressiven Politik
Israels bisher immer geschwiegen haben, endlich begreifen, dass der Frieden nur
durch ihr energisches Eingreifen gegen die Aggressions- und Besatzungspolitik
Israels gewährleistet werden kann?

Wann wird der Westen, und vor allem Deutschland endlich begreifen, dass
Israel den aus dem Holocaust resultierenden Schuldgefühl skrupellos zur
Erlangung eigener hegemonialer Ziele missbraucht und dabei überhaupt keine
Rücksicht auf die Auswirkungen dieser Politik auf den Weltfrieden nimmt. Dass
dieser Mordanschlag durch Sharon auf Sheich Yassin nur 11 Tage nach den
Anschlägen von Madrid erteilt wurde, zeigt wieder einmal, wie sehr die
Diskussion im Westen, dass derartige Anschläge wie in Madrid oder Istanbul
Folgen der einseitig zu Gunsten Israels verfolgten Nahost-Politik des Westens
sein können, für Sharon überhaupt keine Bedeutung hat. Für Rassisten wie
Sharon sind die Israelis das Herrenvolk und alle anderen –egal ob Muslime oder
Christen- sind Tiere, die zum Wohle Israels entweder dienen oder sterben
müssen. Dass man hierbei vor keiner Gräueltat zurückschreckt, hat die
Weltöffentlichkeit bereits sowohl vor, als auch nach der Gründung des heutigen
Israel viel zu oft teilnahmslos miterleben müssen.

Jeder, der das palästinensische Volk verstehen möchte, sollte sich die
Mühe machen, auch kritische, israelische bzw. jüdische Quellen zur
Entstehungsgeschichte Israels zu studieren.

Wann werden diejenigen, die nicht erkennen können bzw. erkennen wollen,
dass ihr eigenes politisches Handeln die Hauptursache für die im nahen- und
mittleren Osten herrschende Gewalt ist, endlich begreifen, dass der Aufbau einer
neuen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Weltordnung unter der
Führung der USA, auf deren Zug der Rest der „westlichen Zivilisation“ als
Trittbrettfahrer aufgesprungen ist, die Welt in ein Kriegsfeld verwandeln wird,
dessen Ausmaß an Brutalität und Grausamkeit vermutlich alle bisherigen Kriege
weit übertreffen wird?

Wann wird man endlich begreifen, dass es keinen Sinn macht, später über
Ursachen und Folgen irgendwelcher Missstände zu diskutieren, wenn man sie
vorher längst erkannt hatte, aber nichts effektives dagegen getan hat ?

Dass man mit Mordanschlägen, durch Zerstörungen lebenswichtiger
Infrastrukturen und durch den Bau einer Mauer, der den Zugang des Bauern zu
seinem Feld unmöglich macht, keinen Frieden und keine Sicherheit erreichen
kann, sondern dem Versuch, Feuer mit Benzin zu löschen gleich kommt, dürfte
nach alle dem, was wir bisher im nahen Osten beobachten durften, außer Frage
stehen.

Daher verurteilen wir den Mordanschlag auf Sheich Ahmed Yasin durch Israel
aufs schärfste und rufen alle, aber vor allem die Politiker der ganzen Welt
dazu auf, mit effektiven Mitteln Israel dazu zu zwingen, sich aus den besetzten
Gebieten endgültig zurück zuziehen und ihre Aggression gegen Palästina und
gegen das palästinensische Volk zu beenden.

Duisburg, 23.03.04

HDR