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Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine

Verein:            Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine e.V.

Webseite:       www.iree.org

Wirkungsbereich:

Der Verein ist seit 1977 tätig und widmet seine Arbeit Spaniern und ihrer Kultur.

Es gibt unterschiedliche Gruppen, die sich von dem Verein angesprochen fühlen können:

  • Spanier, die bereits in Deutschland leben und Hilfe für ihre Integration benötigen
  • Spanier, die bereits in Deutschland leben und ihre spanischen Wurzeln bewahren möchten, besonders in der 3. und 4. Generation
  • Spanier, die in Deutschland leben, aber wieder nach Spanien zurückkehren wollen
  • Spanier, die von Spanien aus nach Deutschland einwandern möchten
  • Die deutsche Gesellschaft, die sich für das Land Spanien und seine Kultur, Sprache und Tradition interessiert

Hierbei arbeitet der Bundesverband eng mit anderen Vereinen
spanischer Migranten zusammen und versucht diese unter einem Banner zu
vereinen, um die gemeinsamen Zielsetzungen zu konzentrieren.

Ziel:

Der Verein verfolgt folgende Zielsetzungen:

  • Vereinigung aller Vereine und Gruppen der spanischen Migranten mit
    dem Zweck, die humanistische Bildung und die Verteidigung ihrer Rechte
    zu fördern
  • Aufrechterhaltung der kulturellen Verbindungen zu Spanien
  • Bewusstmachung der Situation der Emigranten und ihrer Probleme
  • Organisation von Treffen und Kongressen

Als die Wirtschaft der Bundesrepublik Ende der 50er Jahre in eine
lange Wachstumsphase eintrat und der Zustrom von Arbeitskräften aus dem
anderen Teil Deutschlands nach dem Mauerbau abbrach, entstand ein
dringender Bedarf an Arbeitern aus anderen Ländern. Es wurden
Anwerbeabkommen mit mehreren Ländern abgeschlossen, und die Zahl der
ausländischen Arbeitskräfte aus den Mittelmeerstaaten stieg seit Beginn
der 60er Jahre an. Im Lauf der Zeit wurden die sogenannten
„Gastarbeiter“ zu einem relevanten Faktor in Wirtschaft und
Gesellschaft, ohne dass hierbei eine Einwanderung ins Auge gefasst
wurde. Sie lebten vor allem in den industrialisierten Regionen, wo sie
überwiegend Tätigkeiten ausübten, die wenig qualifiziert und darüber
hinaus körperlich belastend waren. 1973 stellten sie bundesweit 11,9%
der Arbeitskräfte und in einigen Bundesländern einen noch höheren Anteil
dar.

Auch nach 1973 gingen die Behörden weiterhin vom zeitweiligen Charakter der Migration aus. Mit
der Kennzeichnung Deutschlands als Nicht-Einwanderungsland wurden den
Migranten Mitsprachemöglichkeiten in ihren Angelegenheiten vorenthalten
und der Vorrang deutscher Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt verankert.

Gleichzeitig entwickelte sich im Rahmen des Familiennachzugs die
soziale Struktur der Migranten von reinen Arbeitskräften hin zum
Familienverband. Neben den Arbeitern lebten nun auch immer mehr
zugewanderte Frauen hier, und die Kinder wuchsen innerhalb des deutschen
Erziehungswesens heran. Aber Deutschland blieb immer noch ein
sogenanntes „NICHT-EINWANDERUNGSLAND“ in den Köpfen der Menschen.

Es gab noch weitere Gründe, warum die meisten Migranten nicht
zurückkehrten: wegen der unsicheren Wirtschaftslage in den
Herkunftsländern war eine langfristige Lebenssicherung in Deutschland am
besten zu erreichen, und die Unternehmen hatten ein großes Interesse
daran, die Arbeitskräfte zu halten, wenn sie bereits eingearbeitet waren
und die Sprache bereits beherrschten, um sich mit ihrer Umgebung zu
verständigen. Aus all diesen Gründen wurden aus „Gastarbeitern“
allmählich Immigranten. Ihr Lebensmittelpunkt verlagerte sich ins
Migrationsland Deutschland. 1973 trat ein Anwerbestopp in Kraft. Bis
1988 blieb die Zahl der Migranten aus den Anwerbestaaten insgesamt
ziemlich konstant bei gut 3 Mil. Personen. Immer mehr Migranten hielten
sich nun bereits 10 Jahre oder länger in Deutschland auf. Allerdings
ging die Zahl der Italiener, Spanier, Portugiesen und Griechen zurück,
während die Zahl der Türken und Marokkaner zunahm. Nach dem
Anwerbeabkommen mit Spanien vom März 1960 stieg die Zahl der Spanier auf
270.350 (im Jahr 1971), während 1993 nur noch 133.160 hier lebten.
Damit ist die Zahl der Spanier stärker gesunken als die anderer
Migranten aus den anderen Anwerbeländern Südeuropas.

Der Verein möchte auf die Probleme spanischer Migranten aufmerksam
machen, damit die deutsche Gesellschaft aufmerksamer wird und bei der
Beseitigung dieser Probleme hilft.

Zeitgleich möchte der Verein aber auch dabei behilflich sein, dass
die Migranten, die in Deutschland leben, ihre eigene Kultur nicht
vergessen bzw. verlieren. Vielen Migranten, deren Kinder in Deutschland
geboren sind, ist es besonders wichtig, dass ihre Kinder wissen, wo ihre
Wurzeln sind und auch lernen, ihre kulturellen Wurzeln zu bewahren.

Neben den kulturellen Highlights hat der Verein auch
Begegnungsstätten eingerichtet, wo sich sowohl spanisch sprechende als
auch deutsche Senioren einfinden können.

Die Redaktion von ProMosaik