General

Bundesverband Deutsche Tafel

Verein:            Bundesverband Deutsche Tafel e.V.
Webseite:       www.tafel.de
Wirkungsbereich:
In
Deutschland werden täglich viele Tonnen Lebensmittel vernichtet, obwohl
diese noch zum Verzehr geeignet sind. Gleichzeitig gibt es auch
hierzulande Millionen Menschen, die nicht ausreichend zum Essen haben,
obwohl Deutschland zu den reichsten Ländern der Welt zählt. Vgl. hierzu
diesen Beitrag auf „Die Presse“ zum Thema der reichsten und ärmsten
Länder der Welt:
1993
wurde in Berlin die erste Tafel gegründet. Mittlerweile gibt es
bundesweit 900 Tafeln, die regelmäßig 1,5 Millionen bedürftige Personen
unterstützen.
Die
Tafeln versorgen mit Hilfe von Geld- und Lebensmittelspenden sowohl
bedürftige Menschen an Ausgabestellen, als auch soziale Einrichtungen
durch die Belieferung von Lebensmitteln, die dann an die Bedürftigen der
Einrichtung weiterverteilt werden. 
Ziel:
Die
Tafeln versuchen für einen Ausgleich zwischen dem Überangebot an
Lebensmitteln, die zwar noch verzehrfähig sind, aber entsorgt werden
sollen, und den Menschen, die aufgrund ihrer Bedürftigkeit nicht
genügend zum Essen haben, zu sorgen: ein nobles Ziel, um dem
übertriebenen Kapitalismus seine Schranken zu weisen.
Zur
Verfolgung dieser Zielsetzung der sozialen Gerechtigkeit sammeln die
Tafeln Lebensmittel ein und verteilen sie dann wieder an diejenigen, die
sie dringend nötig haben. Mittlerweile haben die Tafeln eine Vielzahl
von Kooperationspartnern gewinnen können, die ihnen regelmäßige
Lebensmittelspenden zukommen lassen. Unter den Partnern finden sich sehr
viele Bäckereien, Lebensmittel- und Supermärkte, sowie Discounter und
Restaurants. Viele dieser Partner haben bestimmte Firmenrichtlinien,
wonach Brot, Gebäck, Obst, Gemüse oder verpackte Lebensmittel, deren
Mindesthaltbarkeitsdatum zwar noch nicht abgelaufen ist, aber kurz davor
steht, nicht länger zum Verkauf angeboten werden dürfen. Diese
Lebensmittel müssten den Firmenrichtlinien nach entsorgt werden, obwohl
sie noch zum Verzehr geeignet wären. Anstelle der Entsorgung dieser
Lebensmittel haben sich die Partner bereit erklärt, diese Lebensmittel
an die Tafeln zu übergeben. Neben dem sozialen Gedanken sparen sich die
Partner auch die Entsorgung.
Andere
Partner, die keine Lebensmittel zu vergeben haben, unterstützen die
Tafeln durch kostenlose Dienstleistungen, wie beispielsweise durch die
Wartung oder Reparatur der Lieferfahrzeuge. Einige Discounter haben ihre
Flaschenpfandautomaten sogar so umgerüstet, dass die Kunden selber
entscheiden können, ob sie das eingereichte Pfand ausgezahlt haben
möchten oder ihn lieber den Tafeln zukommen lassen möchten. Sofern
Letzteres gewünscht ist, brauchen die Kunden nur auf einen speziell
angebrachten Knopf zu drücken, und der entsprechende Geldwert des
Pfandes wird von Seiten des Discounters an die Tafeln weitergeleitet.
Die Tafeln verfolgen das Ziel, jeden Bedürftigen, der  sich
an den Ausgabestellen meldet, mit Lebensmitteln zu versorgen. Entweder
erfolgt die Ausgabe kostenlos oder aber gegen einen Kostenbeitrag, der
so gering wie möglich sein muss. Welche Variante angewandt wird, wird
von den jeweiligen Tafeln individuell festgelegt. Dasselbe gilt für die
Ermittlung der Bedürftigkeit. In der Regel verlangen viele Tafeln die
Vorlage eines offiziellen Dokumentes, das die Bedürftigkeit bescheinigt.
Beispiele solcher Dokumente wären ein Hartz-IV- oder
Sozialhilfebescheid. Diese Vorgehensweise soll dazu dienen,
sicherzustellen, dass die Lebensmittel auch wirklich bei den bedürftigen
Menschen ankommen und nicht an soziale Schmarotzer verteilt werden.
Die
Tafeln verwenden die Geldspenden in der Regel, um ihren laufenden
Betrieb am Laufen zu halten. Das Betreiben von Fahrzeugen, Kühlhäusern
oder kleinen Büros werden hierdurch finanziert. Die Arbeit durch Helfer
in Ausgabestellen oder Verwaltungsbüros  erfolgt hingegen ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Es
gibt verschiedene Möglichkeiten, die Tafeln bei ihrer Arbeit tatkräftig
zu unterstützen, und dies entweder durch Geld- oder Lebensmittelspenden
oder aber durch eine ehrenamtliche Mitarbeit. Darüber hinaus gibt es
auch die Möglichkeit, eine Fördermitgliedschaft einzugehen, bei der man
die Tafeln dann kontinuierlich unterstützen kann.
Die Tafeln sind in jedem Fall für jede finanzielle, materielle oder persönliche Hilfe dankbar.
Die Redaktion von ProMosaik