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Gegen den Antisemitismus, aber für das Ende der Angriffe gegen Gaza


Liebe Leserinnen und Leser,
anbei möchte ich Ihnen einen Artikel über die Äußerungen des israelischen
Botschafters in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman vorstellen, der auf faz.net
erschienen ist und in dem sich der Botschafter gegen den Antisemitismus auflehnt,
der heute in Deutschland wieder aufkommt.
Wir von ProMosaik e.V. möchten ihm Folgendes sagen:
Die Kundgebungen gegen die israelischen Angriffe gegen die Zivilisten in
das von Israel besetzte Gaza dürfen nicht antisemitisch sein.
Antisemitismus ist die Diskriminierung von Juden und Arabern und tut hier
nicht zur Sache. Antisemitismus ist ein feiger Rassismus. Antisemitismus
bedeutet Xenophobie und Unwissen. 
Denn nur jemand, der die Geschichte und die
Religionen nicht kennt, ist ANTISEMIT. 
Antisemitismus ist eine braune
Weltanschauung, die jeder Mensch, der an einen Gott glaubt oder humanistische
Ideale welcher Richtung auch immer teilt, absolut zurückweist.  
Wer zu einer Kundgebung gegen die israelischen Angriffe gegen die
Zivilisten in Gaza geht, ist zum Ersten jemand, der nicht damit einverstanden
ist, dass das israelische Heer die Stadt Gaza bombt und Hunderte von Zivilsten,
worunter unschuldige Frauen und Kinder tötet. Viele sind der felsenfesten
Überzeugung, dass Gaza das größte Gefängnis der Welt ist und dass Gaza frei
sein muss. Dieser Überzeugung sind wir von ProMosaik e.V. auch.
Die Besetzung von Gaza muss ein sofortiges Ende nehmen.
Die Angriffe gegen die Kinder von Gaza werden von sehr vielen Bürgerinnen
und Bürgern, ob sie nun der Linken, dem Islam oder dem pazifistischen Judentum
von Gideon Levy angehören, als KINDERMORD angesehen.
Und wenn man der Realität ins Auge sieht, werden hier jeden Tag Kinder getötet…
Krieg bedeutet automatisch KINDERMORD…
Auf Sozialismus.info las man die Parole: STOPPT DEN ISRAELISCHEN
STAATSTERRORISMUS…. Dieser Parole habe ich mich persönlich auch angeschlossen.
Aber gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger vorzugehen, indem man sie
angreift oder beschimpft, ist DISKRIMINIERUNG Andersgläubiger und nicht
vereinbar mit den MENSCHENRECHTEN und mit dem RECHT auf die freie Ausübung der
eigenen Religion.
Das Judentum ist die erste monotheistische Religion. Auf das Judentum und
seine Propheten beziehen sich die Christen und die Muslime. In jedem Gebet der
Muslime kommt ABRAHAM vor…
Ob es dann nun Menschen in Essen gibt, welche die israelischen Angriffe
gegen Gaza rechtfertigen oder gar bejubeln… Wir wissen es nicht… und wir dürfen
uns nicht anmaßen, es zu wissen. Wir haben nicht das Recht, Juden zu
beschimpfen, weil Israel Gaza bombt. Es gibt nämlich auch Juden, die diese
Angriffe nicht rechtfertigen und bejubeln. Und Gideon Levy ist nur einer von
ihnen.
Keiner von uns hat das Recht, gegen das Judentum zu schimpfen und gegen
Jüdinnen und Juden vorzugehen. Denn wenn ich gegen Juden vorgehe, löse ich
nicht das Problem der Angriffe gegen Gaza, sondern werde blind und braun.
Das Judentum ist die erste monotheistische Weltreligion, der Christentum
und Islam folgen.
Abraham war der Vater aller dieser Religion. Sie vereint die Überzeugung,
dass es einen einzigen Schöpfergott gibt, dass wir uns in der Welt für die
Gerechtigkeit und den Frieden einsetzen müssen, dass wir als Menschen eine
Würde als Geschöpfe Gottes haben, dass wir einander nicht töten dürfen, dass
uns unsere Kinder heilig sind, weil sie die Zukunft unserer Religionsgemeinschaften
sind…
Aber nichtsdestotrotz, sind wir auch verschieden…. Daher müssen wir uns
aber respektieren und wertschätzen. Wir sind verschiedene Stein eines einzigen
Mosaiks.
Und interreligiöse Wertschätzung und Empathie, wie wir sie im Manifest
von PROMOSAIK e.V. zum Ausdruck gebracht haben, bedeutet für uns Folgendes… und
hier ist unsere Botschaft und bitte an den israelischen Staat:
STOPPEN SIE DIE ANGRIFFE GEGEN GAZA
HEBEN SIE DIE BESETZUNG DER PALÄSTINENISCHEN GEBIETE AUF
LASSEN SIE DIE GRÜNDUNG EINES PALÄSTINENSISCHEN STAATES ZU
Was  Hitler den Juden angetan hat,
kann nicht wieder gutgemacht werden.
Aber Juden und Muslime haben Jahrhundertelang zusammengelebt.
Im Islam gab es und gibt es keinen Judenhass und keinen Judenmord.
Die Juden sind für die Muslime Brüder einer BUCHRELIGION und werden im
islamischen Staat respektiert. Synagogen werden nicht zerstört. Juden werden
auch nicht beschimpft.
Was im Ghetto von Warschau geschehen ist, soll sich nicht wiederholen.
Aber was Hitler war, dürfen die Muslime heute aus Rachegefühl nicht werden.
Stoppen Sie diese Bomben im Namen des Friedens. Stoppen Sie diese Bomben,
damit diese Hasskultur endlich ein Ende hat.
Und sorgen Sie für Gerechtigkeit für die Palästinenser.
Und denken Sie an diesen wunderbaren Gruß:
SHALOM ALEIKHEM oder ASSALAMU ALEIKUM
Wie ähnlich sind wir uns eigentlich, wir zwei Mosaiksteine
Dankend
Dr. phil. Milena Rampoldi
Israels
Botschafter in Deutschland „In Berlin wurden Juden verfolgt wie 1938“
Yakov Hadas-Handelsman äußert sich
entsetzt über die antisemitischen Parolen auf Kundgebungen zum Gaza-Konflikt.
Die Meinungsfreiheit werde von Islamisten sowie Rechts- und Linksextremisten
missbraucht.


Der israelische Botschafter in
Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat sich entsetzt über antisemitische
Parolen bei Kundgebungen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt
geäußert. Die Meinungsfreiheit werde von Islamisten, Rechts- und
Linksextremisten dazu missbraucht, eine Kultur des Hasses und der Gewalt in die
deutsche Debatte zu importieren, schrieb er in einem Beitrag für die „Berliner
Zeitung“ (Dienstag).
In den Straßen Berlins seien Juden
verfolgt worden wie 1938. Wenn es so weiter gehe, fürchte er, dass unschuldiges
Blut vergossen werde. „Jetzt ist es Zeit zu handeln“, forderte Hadas-Handelsman.
Ähnlich erschrocken äußerte er sich auch in der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“
(Dienstag).
Der Antisemitismusbeauftragte des
American Jewish Committee, Stephan Kramer, sagte der Zeitung „Die Welt“
(Dienstag): „Was wir in den vergangenen Tagen erlebt haben, lässt mich daran
zweifeln, dass die jüdische Minderheit in Europa sicher ist.“ Wenn solche
Demonstrationen zuverlässig in Gewalt und Hass umschlügen, „gibt es keine
Alternative zu einem Verbot“.
Bei Palästinenser-Demonstrationen
waren Hetzparolen gegen Juden gerufen und Steine auf Polizisten geworfen
worden. In Berlin musste die Polizei einen Juden vor Angriffen schützen. In
Essen wurden 14 Personen festgenommen, die eine Aktion gegen die Alte Synagoge
geplant haben sollen.
Auch deutsche Politiker zeigten sich
beunruhigt. CDU-Generalsekretär Peter Tauber verlangte am Montag: „Null
Toleranz“. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner sagte:
„Antisemitismus, in welcher Form auch immer, ist in keiner Weise akzeptabel.“
Der Grünen-Innenpolitiker im Bundestag, Volker Beck, forderte Politik, Medien,
Religionsgemeinschaften und Polizei auf, sich „der Welle antisemitischer Hetze“
energischer entgegenzustellen.